Wie versprochen kommt hier ein kleines Update zum Abenteuer Weltmeisterschaft für unseren Edward.
Nachdem die ersten zwei Runden alles Andere als wünschenswert gelaufen waren, ging es in Runde 3 mit schwarz gegen einen weiteren Georgier mit dem schönen Namen Nikoloz Maghlakelidze. Edward entschied sich, die Partie in Richtung eines Taimanov-Sizilianers zu lenken. Aus der Eröffnung kam unser Vereinsmitglied gut, er hatte eine angenehme Stellung, die jedoch insgesamt sehr ausgeglichen war. Sein Gegner allerdings war offenbar nicht zu einem friedlichen Spiel aufgelegt und entschied sich dafür, eine Qualität zu opfern, um Edward’s Königsstellung zu schwächen. Objektiv betrachtet bescheinigte der Computer zwar Edward nach dem Opfer einen leichten Vorteil mit -1,0. Es wurde jedoch plötzlich eine sehr scharfe Partie, die Edward nicht ganz akkurat navigierte, so dass sein Gegner mit einer schönen Taktik zunächst eine Figur aufgab, um danach die schwarze Dame für einen Turm zu gewinnen. Es entstand also eine Stellung mit weißer Dame gegen die zwei schwarzen Türme, während beide weißfeldrigen Läufer und fünf weiße nur vier schwarzen Bauern gegenüber standen. Weil außerdem der weiße König sicher stand und der schwarze König keinen Schutz vor der weißen Dame fand, gelang es dem Spieler mit den weißen Figuren, die Stärken der Dame auszuspielen und Edward seine zweite Niederlage im dritten Spiel einzubringen.
Mit 0,5 Punkten aus drei Spielen war die Stimmung im Team Bundan natürlich zunächst im Keller. Umso wichtiger würde es jetzt sein, dies als Chance zu sehen mental und charakterlich zu wachsen, den Misserfolg wegzustecken und am nächsten Tag frohen Mutes und frischen Gemüts auf ein Neues am Brett zu sitzen und Schach zu spielen. Das ist natürlich sehr leicht gesagt und umso schwerer umgesetzt. Viel Zeit zum mentalen Reset blieb nicht.
Am nächsten Tag ging es direkt mit Runde vier weiter und es sollte sich herausstellen, ob Edward es geschafft hatte, die vorherigen Runden abzuschütteln und frei aufzuspielen. Wenn ich mir die Bilder ansehe (beide sind direkt vor der Viertrundenpartie entstanden), kann ich mit Stolz sagen, dass man hier keinen Edward sieht, der aufgegeben hat, verzweifelt ist oder keine Hoffnung sieht, sondern einen, der da ist um Spaß zu haben, um zu zeigen was er kann und endlich seinen ersten Sieg einzufahren.
Edward durfte diesmal mit den weißen Figuren gegen einen russischen Jungen ran. Aktuell kann ich nur berichten, dass Edward in dieser Partie einen starken Angriff mit Dame, Turm und Springer gegen den auf dem Königsflügel rochierten König durchbringen konnte, der für seinen Gegner nicht zu verteidigen war. Sobald ich genauere Informationen habe, werde ich sie hier noch nachtragen. Somit hat unser Schützling nun also seinen ersten Sieg verbuchen können und er kann wirklich stolz darauf sein, nach so einem verheerenden Turnierstart die Nerven behalten und das Ruder herumgerissen zu haben. Und ich bin sicher, dass das nicht sein einziger Sieg bleiben wird!
Ich freue mich darauf, das Turnier weiter zu verfolgen und werde hier natürlich weiterhin davon berichten!