Fernschach

Fernschachmannschaft erneut Deutscher Meister!

Im Oktober 2017 startete die laufende Saison der Fernschach-Mannschaftsmeisterschaften, wo unsere Mannschaft bekanntlich seit nun fast 20 Jahren in der höchsten Klasse, der ersten BL,  mitspielt und seitdem immer im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitspricht.

Alle anderen Konkurrenten aus früheren Jahren sind mittlerweile abgestiegen, schon der Klassenerhalt ist bei drei Absteigern einer nur neun Mannschaften umfassenden Spielklasse manchmal schwer genug.

Am 15. Juni wird nun die Saison beendet und die  noch einzig laufende Partie abgeschätzt, doch diese entscheidet nur noch über den dritten Platz (Hamburger SG oder  Uni Rostock) und die weiteren Platzierten,  auch die Absteiger stehen mit Bocholt, Moers und Springergabel bereits fest.

Kürzlich fiel die Entscheidung um die Meisterschaft -erstmals und leider- am grünen Tisch, nachdem ein Spieler des Absteigers Springergabel Partien durch unsportliche Zeitüberschreitungen verloren und hierdurch Einfluss auf den Kampf um den Titel genommen hatte.

Die letzte Rechtsinstanz des BdF, der Spielausschuss, gab nun unserer Auffassung Recht, der betreffende Spieler wurde auch in seinen letzten, noch laufenden, Partien genullt. Hierdurch wurde unsere Fernschachmannschaft zum fünften (!) Mal nach 2003, 2007, 2011 und 2015 Deutscher Meister! Nach Punktgleichheit entschied ein halber Brettpunkt zu unseren Gunsten, vor unserem Dauerrivalen der letzten Jahre, dem SC Zitadelle Spandau aus Berlin.

Wiederum war der Schlüssel zum Erfolg ein guter Zusammenhalt der Mannschaft, die sich z.B. auch während der Spielzeit trotz weit auseinander liegender Wohnorte zum  gemeinsamen Analysewochenende traf.

Neben Gerhard Müller ist Henner Repp seit nun fast 30 Jahren fester Bestandteil unserer Mannschaft und feierte damit auch seinen fünften Deutschen Meistertitel, während Klaus Kögler und der ehemalige Schweizer (Nahschach) Nationalspieler Matthias Rüfenacht ihren zweiten Titelgewinn verbuchen dürfen.

Im Gegensatz zu den Profis in vielen anderen Sportligen und auch der Schach-Bundesliga wird allerdings bei uns kein Geld gezahlt, im Gegenteil:  Jeder Spieler opfert neben seiner Freizeit auch noch Geld für den PC-Kauf, erhöhten Stromverbrauch und Schachprogramme.

Fernschach ist heutzutage  mit Autorennen zu vergleichen, wo  man einen einen guten fahrbaren Untersatz und einen guten Fahrer benötigt.

So ist es auch im Fernschach: neben dem Grundrüstzeug mit Computern und Schachprogrammen muss jeder starke Spieler viele, viele Stunden häuslicher Analysearbeit  in seine Partien stecken, um Schwächen der Schachprogramme zu erkennen und Verbesserungen und eigene kreative Ideen zu realisieren. Ich bin sicher, dass jeder von uns Vieren für seine acht Partien und den Titelgewinn mehrere hundert Stunden investiert hat…

Fernschach wird im OSV seit Anfang der 90er Jahre als Mannschaftssport betrieben. Nach  mehreren, noch per Post gespielten, Qualifikationsturnieren und vergeblichen Anläufen gelang Mannschaftsführer Gerhard Müller

Fernschachbundesliga Ehrung 2015 - Foto: Bekemann

und seinen Mitstreitern im Jahre 2001 endlich der Aufstieg in die Erste Fernschach-Bundesliga. Seit diesem Zeitpunkt sorgt das Spiel auf Schachservern auch für – relativ – schnelle und problemlose Partien. Schon in der folgenden Saison gelang unserer Mannschaft 2003 der Titelgewinn, ein Kunststück, das in den Jahren 2007, 2009 und 2015 wiederholt werden konnte. 2005, 2011 und 2017 wurde die Vizemeisterschaft errungen. Der OSV ist die bei weitem erfolgreichste deutsche Fernschachmannschaft!

 

Der aktuelle Stand der laufenden Saison ist hier https://www.bdf-schachserver.de/teams/tourcrosstable/tourid/88  ersichtlich.