Den Spielplan und Ergebnisse unserer 3. findet ihr hier.
1. Berling |
2. Heveling |
3. Möller |
4. Schiffer |
5. Festl |
6. Steinkamp |
7. Peters (MF) |
8. Palatnik |
Spätes erstes Heimspiel der Saison für die Dritte
Nachdem Veldhausen im Oktober keine Mannschaft stellen und somit nicht gegen uns antreten konnte und das zweite Heimspiel gegen Fürstenau coronabedingt ans Ende der Saison verschoben werden musste, durfte die dritte Mannschaft sechs Monate nach dem ersten Auswärtsspiel nun endlich das erste Spiel im heimischen Barenturm bestreiten.
Leider wurde auch dieses Spiel durch die Pandemie beeinflusst, da unsere Gegner des SK Meppen nur zu sechst kommen konnten und somit Justin und Tom an den Brettern 1 und 2 keine Kontrahenten hatten. So waren wir direkt zum Start bereits mit 2:0 in Führung.
Dennoch kamen die Meppener kampfbereit und mit dem Willen, trotzdem das Beste daraus zu machen. Nach sehr kurzer Zeit sah es allerdings noch schlechter für unsere Gäste aus, da Calvin’s Gegner an Brett 8 seine Dame nach kurzer Zeit einstellte und Letzterer so das 3:0 für uns verbuchen konnte.
In meinem Spiel an Brett 4 hatte ich es mit einem sehr starken Gegner zu tun, der sicherlich auch aufgrund seines DWZ-Vorteil von 550 (!) Punkten meine Königsbauerneröffnung mit der sizilianischen Verteidigung kontern und auf Sieg spielen wollte. Er schien allerdings keine wirklich überzeugende Antwort auf die Alapinvariante zu haben und so einigten wir uns nach recht wenigen Zügen auf ein Remis in sehr symmetrischer Stellung, mit dem ich in Anbetracht des Wertungsunterschiedes und insbesondere des Gesamtspielstandes außerordentlich zufrieden war. Der Zwischenstand war 3,5 – 0,5 und uns fehlte nur nich ein Punkt aus vier Spielen. Sicherlich kein Problem, dachte ich mir.
Als einige Zeit später klar wurde, dass Andreas an Brett 3 und Alex an Brett 5 Schwierigkeiten hatten, zweifelte ich allerdings schon fast wieder an meiner Entscheidung. Beide Spiele gingen verloren und der Zwischenstand sah deutlich weniger beruhigend aus, es stand nur noch 3,5 – 2,5.
Im Spiel von Edward an Brett 6 hatte unser Jungstar recht früh einen Bauern gewonnen, aber sein erfahrener Gegner stabilisierte seine Position, ließ kaum Abtäusche zu und versuchte, den Bauern zurückzugewinnen. Edward blieb aber ruhig, ließ überhaupt nichts zu und schaffte es am Ende sehr überzeugend, das Spiel in einen weiteren Sieg umzuwandeln, was selbst seinem Gegner nach dem Spiel anerkennende Worte abrang.
Somit stand es 4,5 – 2,5, das Match war gewonnen und es lief nur noch die Partie von Max an Brett 7. Dieser hatte die schwarzen Figuren gegen einen starken Gegner (auf dem Papier standen auch hier über 300 Punkte mehr). Max hatte sich ein wenig die französische Verteidigung angesehen und wollte dieses neu gewonnene Wissen direkt in die Tat umsetzen. In dieser für ihn recht neuen Struktur spielte er ein solides Spiel, bei dem beide Spieler zum Teil lange Nachdenkzeiten hatten. Im Endeffekt kristallisierte sich ein Läuferendspiel mit fixierten Bauern und ähnlich aktiven Königen heraus. Nach einigen Manövern beiderseits, bei denen kein Fortschritt zu erkennen war, einigten sich beide auf das abzusehende Remis.
So kam also der Endstand von 5:3 zustande, nach dem wir uns mit 8 Punkten aus 5 Spielen auf Tabellenplatz 2 sehen. Ein beachtliche Platzierung, die wir in den beiden letzten Spielen gegen Bersenbrück/Bramsche und Fürstenau versuchen werden zu festigen, um vielleicht doch nochmal etwas Druck auf unsere Freunde aus Hellern an der Tabellenspitze auszuüben.
Am 07.05. geht es mit dem nächsten Auswärtsspiel gegen Bersenbrück/Bramsche weiter.
Erfolgreiche Wiederaufnahme des Spielbetriebs
Endlich wieder Schach.
Nachdem der Niedersächsische Schachverband sich gemeinsam mit den Bezirken auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes geeinigt hatte, ging es nun nach Spieltag 3 vor einem Vierteljahr doch recht spontan und ohne große Vorlaufzeit mit dem sechsten Spieltag wieder los (Spieltage 4 und 5 werden hinten angehängt und im Mai nachgeholt).
Wir durften zu unserem dritten Auswärtsspiel der Saison zum TSV Riemsloh fahren und hatten bisher noch immer kein einziges Heimspiel (an Spieltag 2 ist Veldhausen nicht angetreten und Spieltag 4 hat wie erwähnt noch nicht stattgefunden). Glücklicherweise hat uns das aber nichts ausgemacht und dank Dimitri’s Bulli brauchen wir auch jeweils maximal einen weiteren Fahrer. An dieser Stelle erneut der Dank an Jugendwart Dimitri Bundan, der uns wie immer tatkräftig unterstützt hat!
Bei uns fehlten Andreas, Kurt und Alexander, die normalerweise die Bretter 3, 4 und 6 besetzen. Dank der großen Anzahl an hervorragenden (Ersatz)-Spielern in unserem Verein war es aber kein Problem, starken Ersatz zu finden. Kai, Johann und Calvin sind gern eingesprungen und haben ihren Teil zu diesem Erfolg beigetragen.
An Brett 1 schienen Justin und sein Gegner es eilig zu haben. Nach dem schnellen Abtausch der Figuren fanden sich beide in einem ausgeglichenen Endspiel wieder und einigten sich auf ein schnelles Remis.
Fast genau so schnell ging es an Brett 7, an dem Johann kurzen Prozess mit seinem Gegner machte. Letzterer wollte unbedingt vermeiden, in den Komplikationen der italienischen Eröffnung einen seinen Läufer für einen Springer zu tauschen und so Weiß das Läuferpaar zu überlassen, dass er ein durch den Rückzug seines Läufers ermöglichtes erzwungenes zweizügiges Matt übersah. Johann übersah es nicht und gewann die Partie in überzeugender Manier.
Am achten Brett spielte Calvin auf der schwarzen Seite des Damengambits, in der sein Gegner offensichtlich besser in der Theorie bewandert war, so dass unser Spieler mit einer schwierigen Stellung aus der Eröffnung kam. Er versuchte lange, diesen Nachteil spielerisch auszugleichen, aber sein Gegner ließ nichts zu und entschied die Partie für sich.
An Brett 6 hatte Max es mit der englischen Eröffnung zu tun, die er mit der nimzo-indischen Verteidigung zu neutralisieren suchte. Nachdem das Spiel einige Zeit ruhig verlief, fand Max eine schöne Kombination beginnend mit Läufer schlägt e4, nach welcher er deutlich mehr Material auf dem Brett hatte als sein Gegner. Dieser gab sich trotz Allem erst geschlagen, als Schwarz mit Turm, Springer und fünf Bauern gegen einen einsamen Turm stand und im nächsten Zug Matt gesetzt hätte. Starke Leistung von Max, der sich auch gegen einen bis zum Schluss kämpfenden Gegner nicht aus der Ruhe bringen ließ und die Partie solide nach Hause brachte.
An Brett 2 musste Tom sich mit den schwarzen Figuren seinem stark aufspielenden Gegner nach hartem Kampf in einer spannenden Partie geschlagen geben.
An Brett 3 durfte ich ran. Mein Gegner stellte meiner Königsbauerneröffnung die russische Verteidung entgegen, die sich bekanntermaßen sehr symmetrisch aufbaut. Nach einem schnellen Damentausch entwickelten beide Spieler ihre Figuren recht normal. Dann jedoch erlaubte mein Gegner eine schöne Taktik, mit der ich durch einen Läuferabtausch auf g6 zuerst seine Bauernstruktur vor seinem rochierten König zerstören und dann auch noch meinen Springer mit Se7+ zur bekannten und beliebten Springergabel auf c7 manövrieren konnte. Daraufhin gewann ich eine Qualität und hatte die bessere Bauernstruktur. Unglücklicherweise sah ich keinen leichten Weg, aus diesem Vorteil einen Sieg zu machen und mein Gegner stellte mich mit seinem übrigen Springer, seinem sehr aktiven König und seinen recht weit fortgeschrittenen Bauern auf der Damenseite vor Probleme, so dass ich auf sein Remis-Angebot einging.
Am vierten Brett unterstützte uns an diesem Tag Kai, der seinen Gegner mit der Bird-Eröffnung überraschte. Diese Überraschung war zum einen daran zu erkennen, dass sein Gegner sehr viel mehr Zeit schon in der Eröffnung verbrauchte und andererseits daran, dass die Stellung sehr schnell ausgesprochen angenehm zu spielen für Weiß wurde. Hervorzuheben seien hier der fianchettierte Läufer auf b2 und der starke Turm auf der offenen f-Linie, die beide enormen Druck auf den auf der Königsseite rochierten König ausübten. Nachdem Weiß dann noch weitere Figuren in den Angriff mit einbezog und die Zeitsituation sich auf über 90 Minuten für Weiß zu unter 10 Minuten für Schwarz belief, konnte der Gegner dem Druck auf dem Brett und von der Uhr nicht mehr standhalten und gab sich geschlagen.
Zu diesem Zeitpunkt stand es 4:3 und es lief nur noch ein Spiel. Hier an Brett 4 würde also entschieden werden, ob wir mit einem Remis oder einem Sieg nach Hause fahren würden. Edward hatte die sizilianische Eröffnung in der Kan Variante gewählt. Daraus ergab sich ein offenes, interessantes Spiel, bei dem beide Seiten gute Chancen hatten. Im Endeffekt lief es nach vierstündiger Spielzeit darauf hinaus, dass der Gegner mit seiner Dame einen Bauern schlug und dabei übersah, dass dieser von Edwards Dame gedeckt war. Nach dem Verlust seiner Dame ohne Kompensation musste der Gegner aufgeben und der hochinteressante Schlagabtausch endete antiklimaktisch aber für unsere Seite positiv mit einem Sieg. Damit besiegelte Edward nicht nur den Gesamtsieg des OSV mit 5:3, sondern untermauerte auch seine starke Leistung aus den bisherigen Spielen. Mit bisher 2,5/3 Punkten ist er der aktuelle Topscorer der Mannschaft.
Nach diesem äußerst erfolgreichen Samstag Nachmittag und in Anbetracht der Vorfreude auf die endlich wieder startenden Spielabende, das Jugend- und Erwachsenentraining, die kommende Vereinsmeisterschaft und die Fortsetzung des Ligabetriebs bleibt nur noch eins zu sagen:
Endlich wieder Schach.
Saisonauftakt der dritten Mannschaft geglückt
Nachdem die vierte Mannschaft bereits eine Woche zuvor souverän in die neue Saison gestartet war, ging es nun auch für die dritte Mannschaft darum, am Brett zu zeigen, was in der Zeit des Lockdowns auf diversen Onlineplattformen gelernt worden war (oder was man zumindest nicht vergessen hatte).
Antreten durften wir gegen die erste Mannschaft des TuS Aschendorf. Nach einer langen Hinfahrt, deren Gespräche wie es sich gehört fast nur von Schach-Anekdoten und Eröffnugsvariationen geprägt war, kamen wir zeitig und gut gelaunt an der Spielstätte an. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Fahrer Dimitri und Günter, die sich trotz einer Strecke von 150km pro Weg direkt bereit erklärtt hatten, sich hinters Steuer zu setzen.
Leider konnten zwar nicht alle Spieler beim ersten Spiel dabei sein, aber glücklicherweise sind wir in der Position, extrem starke Spieler in den anderen Mannschaften und auf der “Ersatzbank” zu haben, so dass uns das in keinster Weise geschwächt hat, wie die einzelnen Ergebnisse deutlich zeigen. Schließlich kamen vier der sechs Spieler aus erwähntem Auftakterfolg der vierten auch heute wieder zum Einsatz.
Nach einer kurzen Begrüßung und der üblichen Rede des gastgebenden Mannschaftsführers ging es dann auch schon los.
An Brett 1 hatte es Justin Berling mit dem starken Alexej Janzen zu tun. Bei deren letzten Aufeinandertreffen ging Justin als Sieger vom Brett, diesmal musste er sich leider der Aschendorfer Nummer 1 geschlagen geben.
Anders sah es bei Tom Möller an Brett 2 aus, der mit den schwarzen Figuren gegen Jannik Bröring antreten durfte. Dort machte sich das taktische Gespür unseres jungen U-12 Vizelandesmeisters bemerkbar, als er mit einer Springergabel die Dame des Gegners und somit auch die Partie gewinnen konnte.
An Brett 3 durfte sich der Verfasser dieses Artikels in seinem ersten Ligaspiel mit Jens Schmitz messen. Die sizilianische Verteidigung des Aschendorfers lenkte ich in die Alapin-Variante. Diese schien ihm allerdings gut bekannt, so dass schon nach den ersten 15 Zügen ein beachtlicher Zeitvorteil auf schwarzer Seite zu verzeichnen war. Dennoch war es über lange Zeit eine recht ausgeglichene Partie. Letztendlich verlor ich im Turmendspiel einen wichtigen Bauern und machte einen unglücklichen positionellen Fehler mit meinem König. was der routinierte Gegner auch gegen meine verzweifelten Verteidigungsversuche souverän in einen Punkt umzuwandeln wusste.
An Brett 4 spielte der zweite Neuling im Verein Alexander Palatnik gegen Enno Heerdegen. Auch in diesem Spiel konnte der erfahrenere Aschendorfer die Oberhand behalten und mit einem Turm mehr im Endspiel einen weiteren Punkt für seine Mannschaft einfahren.
Am fünften Brett traf Günter Hullmann auf Ivan Popovici. Glücklicherweise konnte man hier nicht von einem Erfahrungsdefizit auf unserer Seite sprechen und der solide und konzentrierte Günter konnte einen von der Eröffnung über das Mittelspiel bis hin zum Endspiel ungefährdeten Sieg einfahren, bei dem er seinen Vorteil bis zum Schluss immer weiter ausbauen konnte.
An Brett Nummer 6 kam unser U-10 Landesmeister Edward Bundan zum Einsatz. Er hatte es mit Valerij Matis zu tun. Und ähnlich souverän wie bei den Landesmeisterschaften, bei denen er alle seine 9 Partien gewinnen konnte, fertigte er auch hier sein Gegenüber ab. Er brauchte lediglich 27 Züge (in unglaublichen 21 Minuten), um mit einem Läufer und zwei Bauern mehr einen sehr wichtigen Punkt für die Mannschaft zu holen. Die darauf folgende Wartezeit auf die anderen Partien (insgesamt über 3 Stunden) war sicherlich die größere Herausforderung für unser junges Talent.
An Brett 7 traf ein weiterer Jugendlicher auf einen Veteranen auf Aschendorfer Seite. Max Storm steuerte das Spiel gegen Bernhard Hinrichs in die Rossolimo Variante der sizilianischen Verteidigung, in der sich unser Spieler offensichtlich komfortabler bewegte als sein Gegner. Nachdem sein Gegenüber auf der Königsseite rochiert hatte, traf Max die Entscheidung, seinen König in der Mitte zu belassen und seinerseits einen Angriff auf dem Königsflügel zu starten. Nachdem er dort immer mehr Druck aufgebaut hatte, konnte der Gegner seine Position nicht mehr halten, verlor eine Leichtfigur und gab kurz darauf das Spiel auf.
Brett 8 sah Jürgen Mager, der (wie auch Edward, Max und Günter) wie erwähnt bereits am glorreichen Sieg der vierten entscheidend beteiligt war, gegen Heino Rütters in einer russischen Partie. Wie in der russischen Variante üblich entwickelte sich das Spiel langsam mit wenig Spannung in der Eröffnung. Im Mittelspiel unterlief Jürgen zwar ein fataler Fehler, den der Gegner aber glücklicherweise unbestraft ließ, als dieser mit einem kurzzeitigen Springeropfer auf f7 einen Turm hätte gewinnen können. So aber gewann unser Spieler mit den schwarzen Figuren kurz darauf einen Bauern und die Stimmung besserte sich. Nachdem sich die Türme und jeweils eine Leichtfigur abgetauscht hatten, ging es ins Endspiel mit Dame, Springer und fünf Bauern gegen Dame, Läufer und vier Bauern. Der Aschendorfer bot hier Remis, was Jürgen aufgrund des Mehrbauern ablehnte. Nach einigem Manövrieren stand der schwarze Springer zwar deutlich aktiver als der weiße Läufer und Jürgen hatte das Gefühl deutlich besser zu stehen (die spätere Analyse bestätigte dies, zeigte aber auch, dass es einige schwer zu findende Züge gebraucht hätte, um mit den Bauern durchzubrechen), er fand den konkreten Weg zum Sieg aber nicht und entschied sich daher in Zug 44, sich nun doch auf ein Remis einzulassen.
Und damit bezwingt die dritte Mannschaft des SV Osnabrück die erste des TuS Aschendorf knapp und doch verdient mit 4½ – 3½ !
Ich bedanke mich bei allen Spielern, besonders bei denjenigen, die sich recht spontan bereit erklärt haben auszuhelfen und natürlich bei Dimitri Bundan für die großartige Unterstützung.
Das nächste Spiel findet am 09.10.2021 gegen Veldhausen/Uel.2 im Barenturm statt und wir gedenken, an diesen Erfolg anzuknüpfen.