Beim zweiten Saisonspiel hatten wir die Mannschaft von Bremen-Norden zu Gast, was einen Kampf auf Augenhöhe erwarten ließ. Und es es fing gut an, denn Paul an Brett 2 hatte einen seiner gefürchteten Königsangriffe auf dem Brett. Von Paul wie so oft mit lockerer und schneller Hand vorgetragen, während sein Gegner Mühe (und viel Zeitverbrauch) hatte, alle Drohungen abzuwehren. Dies gelang aber nicht, und so gingen wir nach 2,5 h mit 1:0 in Führung. Die anderen Partien verliefen sämtlich recht zäh und näherten sich der oftmals entscheidenden vierten Spielstunde. In dieser hatten allerdings Geert an 5 und der Berichterstatter an Brett 6 den Pfad der Tugend verlassen, und auch Achim an Brett 3 wurde langsam und unerbittlich zusammengeschoben.
Sorgen kamen aber trotzdem nicht auf, denn Sven an Brett 7 und Bernd an 8 standen mit Bauernplus schon länger deutlich besser. Und Dirk an 1 führte seine Mehrqualität in gewohnt sicherer Manier trotz Zeitknappheit zum Gewinn gegen seinen Gegner, einen 2355 DZW-schweren IM: 2:0! Lukas an 4 erhielt ein Remisangebot, was er mit knapper Zeit und in Anbetracht der „unverlierbaren“ Stellungen an 7 und 8 annahm.
Doch sofort darauf geschah das Unfassbare: Ich drehte mich um und just in dem Moment stellte Sven im unverlierbaren Endspiel T,L und 4B vs. T,L und 3B, was hervorragende Gewinnchancen bot, den Turm gegen den gegnerischen Läufer ein und musste kurz darauf aufgeben!
Und damit war die Messe gelesen, denn die restlichen Partien verliefen erwartungsgemäß: nach Achims und Geerts Niederlagen stand es 2,5 : 3,5, Bernd glich zwischenzeitlich aus, aber ich hatte schließlich die undankbare Aufgabe, die Hand zur Partieaufgabe herüberzureichen und auch noch als Mannschaftsführer das Ergebnisformular zur gänzlich unnötigen 3,5:4,5-Niederlage zu unterschreiben.
Diese macht den Kampf um den Klassenerhalt noch schwerer, als er ohnehin schon war. Und das Schreiben dieses Berichtes nur mit einer Gerstenkaltschale erträglich…
Gerhard Müller, Mannschaftsführer