OSV III – Rochade Hollage II 3:3

Gemächlich trudelten erst kurz nach 16:00 Uhr die Spieler der Heim- und Gastmannschaft im Turm ein, wobei Nikita auf seinen Gegner wegen einer kochenden Suppe auf dem Herd noch weitere 45 Minuten warten musste.
Dann ging es aber schnell rund auf den Brettern. Justin an Brett 1 nutzte in seiner unnachahmlichen Art das unsaubere Spiel des Gegners aus und bekam im Verlaufe 2 Mehrbauern, die sich kaum zu halten langsam aber sicher auf die gegnerische Grundlinie zubewegten. Ein schnelles 1:0
Fast im Gegenzug hatte David an Brett 3 in einer englischen Eröffnung während eines wilden Abtauschs aller Figuren (außer eines Turms) den König aus der Mitte wegrochiert, wo er dann fehlte und den Laden nicht zusammenhalten konnte. Der Gegner bescherte ihm zudem noch einen Isolani, kam hinter die Linien und beim Abtausch des letzten Turms übersah David, dass ein Freibauer uneinholbar Richtung Umwandlung zusteuerte. 1:1
Nikita an Brett 4 spielte das Morra-Gambit und ging wohl auf das schnelle Tempo ein, das sein Gegner gehen musste, da bei ihm ja schon vor dem ersten Zug die Hälfte der Zeit abgelaufen war. Nach einigen Verwicklungen im Mittelspiel gab Nikita Turm, Läufer und noch einen Bauern für die Dame. Was zuerst vielversprechend aussah, erwies sich bald als Trugschluss, denn einer der 2 Mehrbauern des Hollagers schaffte es auf die Grundlinie und Nikita musste seine Dame für den umgewandelten Bauern und Turm hergeben. So hatte der Gegner einen Läufer übrig, was er bald zum Sieg verwerten konnte. 1:2
Victor an Brett 6 hatte in einer ruhigen und geschlossenen Stellung schnell einen Bauern mehr und behielt die Übersicht. Wie er das letztendlich in einen Sieg ummünzte, bekam ich leider nicht mit, da bei mir gerade zu dem Zeitpunkt die Hütte brannte. Auf jeden Fall stand es nun 2:2. Danke fürs Aushelfen, Victor.
Wie gesagt brannte bei mir an Brett 5 gerade die Hütte. Eigentlich brannte sie die die ganze Zeit. Aus dem Drachen-Sizilianer heraus und nach kurzen Rochaden von beiden Seiten versuchte mein Gegner schnell mit f4 und weiteren Drohungen Druck auf meine Verteidigung auszuüben. Einige Male konnte ich den Kopf aus der Schlinge ziehen, stand jedoch gefühlt die gesamte Partie über schlechter. Leider fand ich in Zeitnot den gewinnbringenden Zug nicht, stattdessen übersah ich einen Läuferverlust durch Abzug und warf kurz danach enttäuscht das Handtuch. 2:3
Jetzt lag alles an Nikolai an Brett 2, uns wenigstens noch in ein Unentschieden zu retten. Sein Gegner wählte die Caro-Kann Verteidigung und es war eng auf dem Brett. Nikolai versuchte mit Springer und Dame Druck auf dem Königsflügel zu bekommen, die gegnerischen Läufer jagten die Dame jedoch ständig übers halbe Brett. Wie Nikolai nun das Ruder an sich riss, bekam ich auch wieder nicht mit, aber irgendwann hatte er einen Läufer mehr, der dem Hollager jegliche Chance nahm, selbst Initiative zu erreichen. Nikolai tauschte noch ruhig den letzten Turm ab, da gab sein Gegner auf. 3:3
Vom Papier her waren wir leicht im DWZ- Vorteil, insgesamt war es aber eine gerechte Punkteteilung.

Andreas Festl