Normalität, Kuriosität, Überraschung…

Normal sind weiterhin unsere Online-Vereinsabende, wobei am kommenden Dienstag, den 26. Januar, wieder 10 Minuten Schnellschach gespielt wird. Es geht wie immer pünktlich los, um 19.30 h.  Ort:                                                         https://lichess.org/tournament/EVErMCok

Und normal fing gestern auch der erste Auftritt unserer Mannschaft in der zweiten Auflage der Online-Liga des Deutschen Schachbundes an. Wir konnten mit unserer Bestbesetzung antreten, was jedoch unserem Gegner, dem SV Walldorf, nicht gelungen war.  Die DWZ-Zahlen ließen einen offenen Kampf mit leichtem Vorteil für uns erwarten. DSB und ChessBase hatten eine verbesserte Software versprochen,  die sich auch schon in den bisherigen Kämpfen der ersten Runde bewährt hatte. Und tatsächlich konnten die vier Partien pünktlich vom Walldorfer Mannschaftsführer gestartet werden (dies ist immer Aufgabe des Heim-Kapitäns). Die vier Partien entwickelten sich unspektakulär und eher schwerblütig,  die Remisgrenze schien nicht verlassen zu werden.  Dirk an Brett 1 lehnte ein Remisangebot seines Gegners ab, musste sich aber schließlich im Endspiel doch mit der Punkteteilung zufriedengeben. Paul an 2 schien seinen Gegner vor Probleme zu stellen, denn dieser fing an, lange zu überlegen. Währenddessen war auch bei Lukas an Brett 4 die Punkteteilung spruchreif und unser Neuzugang Ivan (ein Mexikanischer Student) an Brett 3 landete in einem remisigen Turmendspiel bei knapper Zeit. Pauls Gegner zog zu meiner Überraschung nicht mehr, bis schließlich die Zeit abgelaufen war. Ich  vermutete  Verbindungsprobleme auf Seiten des Walldorfers und ging ebenso wie Paul von einem Sieg aus, über den man sich nicht freuen würde – bis nach längerer Zeit im Chat schließlich zu lesen war, dass dieser auf einen Zug von Paul wartete!

Da vom Walldorfer Mannschaftsführer keine Reaktion kam und auch die beteiligten Spieler hilflos waren, entschloss ich mich, die an Spieltagen durchgehend besetzte Hotline von DSB und ChessBase anzurufen (deren Einsatz ist wirklich zu loben!). Am Telefon konnte ich hören, wo das Problem lag:  Paul und sein Gegner hatten verschiedene (!)  Stellungen auf dem Brett und beide warteten auf den gegnerischen Zug.  Die Unzufriedenheit und Unerklärlichkeit über diesen Tatbestand war am Hörer deutlich herauszuhören, die Partie sollte  neu gestartet werden. Da aber die Luft total ´raus war, schließlich war inzwischen viel Zeit vergangen und die anderen Partien beendet, wurde mein Vorschlag, auch diese Partie und damit den Mannschaftskampf Remis zu geben, von allen Beteiligten dankbar angenommen. Am erfreutesten hierüber waren vermutlich die Organisatoren, die wohl noch heute rätseln, wie so ein Fehler auftreten kann. Als Laie staune und wundere ich mich und frage mich, warum ausgerechnet wir „Opfer“ solcher Merkwürdigkeiten sind (bei der Erstauflage der Online-Liga im Sommer vergangenen Jahres war es einem Hamburger Spieler und Paul unmöglich, an das eigene virtuelle Brett zu gelangen)…

Und normal fing schließlich auch der Parallelkampf unsere Gruppe zwischen der Übermannschaft aus Deizisau und der „schwächsten“ Mannschaft, dem SK Bad Homburg, an. Deizisau war ersatzgeschwächt, aber drei Großmeister mit DWZ  >2600 und an Brett 4 der Deutsche Jugendmeister mit  2390 ließen keine Spannung erwarten. Doch es zeigte sich, dass das Spielen am dreidimensionalen  und am virtuellen Brett doch zwei verschiedene Paar Schuhe sind: der Kampf endete unnormal und überraschend 2:2!