Genauer gesagt muss es natürlich Werder IV heißen – und „kurioses“ 4 : 4. Dazu unten mehr. Der Berichterstatter kennt noch die Zeiten, als wir Werders erste Mannschaft recht klar bezwungen haben. Aber seitdem sich die Schachspieler auch organisatorisch-finanziell unter den Schirm des Großvereins begeben haben, hat Werder eine beeindruckende Entwicklung hingelegt, ist in sämtlichen höheren Ligen mit einer Mannschaft vertreten, hat u.a. einen hauptamtlichen Trainer und spielt somit mit der vierten Mannschaft in der vierthöchsten Klasse und hat ein unglaubliches Reservoir an Spielern jeglicher Couleur. Beneidenswert!
Bei uns fehlte Ivan, dessen Fehlen wir aber mit Torsten gut kompensieren konnten, während Werder wie immer eine gut durchbesetzte Mannschaft mit in den Turm gebracht hatte. Zum Kampf selber ist nur wenig zu sagen: Im Turm war es lange sehr ruhig, als Nostalgiker vermisst man ja das Ticken der alten analogen Uhren. Um so überraschter war ich, als ich gegen 12 h ein lauteres Stimmengewirr vernahm. Konnte schon eine Partie beendet sein? Darauf deutete doch bei meinem Rundgang kurz zuvor nichts hin! Als das Stimmengewirr nicht endete fragte ich, was denn los sei. Und das Problem war schnell geklärt, aber wenig appetitlich: aus beiden Toiletten kam das Wasser hoch, im WC-Raum stand eine leicht farbige Wassermasse und bedeckte auch den Fußboden im Flur. Also alle Uhren angehalten und überlegen was zu tun ist.
Leider haben wir ja den Schlüssel zum benachbarten Gebäude der Stadt, deren Toilette wir während der Renovierungsarbeiten im Turm nutzen konnten, nicht mehr, an den Handwerkernotdienst der Stadt kommen wir am Sonntag auch nicht kurzfristig heran. Ohne Toilette stundenlang spielen geht auch nicht, das nächste öffentliche WC befindet sich im Parkhaus Vitischanze. Aber jedesmal dorthin gehen, was ist mit der Zeit usw.? In der allgemeinen Ratlosigkeit kam mir schließlich die Idee, ein friedliches und eben schmerzloses 4 : 4 mit Remisen an allen Brettern anzubieten. Paul und Achim mit vorteilhaften Stellungen waren zunächst nicht begeistert, aber nachdem sich beide Mannschaften zu einer internen Beratung zurückgezogen hatten, siegte die Vernunft und an allen Brettern wurden die Punkteteilungen unterzeichnet. Wir konnten früh nach Hause und die Werderaner (Danke für euren Pragmatismus) sich das wichtige Spiel ihrer Fußballer im Fernsehen anschauen. Ein kurzer „Arbeitstag“ und bekanntermaßen für die Fußballer ein erfolgreiches. Sei ihnen gegönnt!