Landesliga: Erwartete Klatsche in Kirchweyhe – Update: Unerwarteter „Erfolg“ in Kirchweyhe

Natürlich gilt der u.a. Spielbericht, unsere Niederlage an  den Brettern gegen den übermächtigen Gegner war verdient, keine Frage.   Gerade kam jedoch die Nachricht vom Staffelleiter, dass der SK Kirchweyhe einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hat: GM Kovecevic hatte zuvor  zweimal kampflos verloren , wonach die Spielberechtigung erlischt und der Mannschaftskampf mit einem 8 : 0 für uns gewertet wird.

Über  diesen „Erfolg“ freuen wir uns nicht und alle Beteiligten können nur froh sein, dass er keinerlei Auswirkungen auf Ab- und Aufstieg hat.  Uns katapultierte er nach einer insgesamt unbefriedigenden Saison, in der kaum ein OSV-Spieler wirklich zufrieden mit sich  sein dürfte, jedoch auf den vierten Tabellenplatz. Glücklich und unverdient, aber so sind die Regeln…

Mit dem neunten Spieltag ging gestern die Landesligasaison 2022/23 zu Ende – und dies mit dem erwarteten Ergebnis gegen eine Zweitvertretung! In Kirchweyhe hat bekanntermaßen der Mäzen Großes vor;  nachdem nunmehr deren erste Mannschaft  in der 1. Bundesliga (erfolgreich) an den Start ging, empfing uns jetzt die schon als Aufsteiger in die Oberliga feststehende „Zweitvertretung“ im eigenen Spiellokal mit Namen Schachschloss. Die hatten mit ihren drei GM´s und den weiteren Titelträgern auch zuvor alle anderen Vereine überrollt und würden auch vor uns nicht halt machen, das war schon im Vorfeld klar. Zweit ist eben relativ…

Wir hatten einige Absagen und so kamen unsere Nachwuchskräfte Edward Bundan und Max Storm zu ihren Landesligadebüts in einem Kampf, in dem es um die Goldene Ananas ging, wie der Mannschaftsführer des Gastgebers zutreffend bei der Einleitung bemerkte. Bereits im Vorfeld hatte ich das Motto ausgegeben Rette sich wer kann, bei Remisangeboten muss nicht gefragt werden.  Schon nach einer Stunde und 13 Zügen beherzigte dieses  Dirk am Spitzenbrett: Seine Vorbereitung gegen den kroatischen GM traf ins Schwarze, sein geringer Zeitverbrauch und die leicht zu spielende, etwas vorteilhafte Stellung  führten zu einem großmeisterlichen Friedensangebot und -schluss. Damit war das Schlimmstmögliche, ein 0 – 8, schon mal abgewendet. Nach drei Stunden Spielzeit folgte dann das zweite Remis am Brett des Mannschaftsführers an Brett 5; nach einer endlich mal fehlerlosen Partie, an der auch Stockfish nichts zu bemängeln hat, willigte mein Gegner, der bislang  mit 8/8 eine blütenreine Weste aufwies, in die Zugwiederholung ein. Sollte nach dem 1 : 1-Zwischenstand noch mehr gehen?

Nein!  Als Erster musste danach Sven die Waffen strecken, in einer schwierigen, aber nicht chancenlosen,  Stellung machte er den zweiten Zug vor dem ersten und musste sofort aufgeben. Edward und Max hatten gegen ihre starken Gegner lange mitgehalten, aber nach und nach gerieten beide doch ins Hintertreffen und mussten kapitulieren: 1 : 4. Jetzt ging es in die Zeitnotphase, und die Hoffnung auf eine Resultatsverbesserung vom nun kiebitzenden  Käpt´n ruhten auf Torsten an Brett 6, der eine schwierige, aber sicherlich bessere Stellung verwaltete und mehr Zeit auf der Uhr hatte. Leider wickelte er zu früh ab und ein Bauerngewinn brachte Torsten selber in eine schwierige Lage, in der sich seine Gegnerin, eine bulgarische WIM, besser zurecht fand. Schade um den Partieverlust, hier hatten wir die -einzige- Chance auf einen vollen Punkt.  Für Stockfish wäre es sicherlich ein leichtes gewesen…

Nun spielten nur noch Achim (Brett 2) und Geert (3). Beide hatten gute Partien gespielt und ihre Stellungen lange ausgeglichen gehalten. Doch das Problem in solchen Stellungen gegen Großmeister: man bekommt eine kostenlose, aber nicht vergnügungssteuerpflichtige Lehrstunde in Gestalt einer massage royal: Die großmeisterliche Technik wird über Stunden und so lange angewendet, bis unsereins irgendwann nur noch den zweitbesten Zug aufs Brett bringt und schlussendlich verliert. So geschah es auch mit Achim und Geert, beide konnten nach ihren Partieverlusten nur sagen „gut und -sehr- lange gespielt und trotzdem verloren“. Endstand also Kirchweyhe 7, OSV 1.

Am Ende der Saison müssen die SF Bremer Osten und unsere Nachbarn vom Hagener SV die Klasse verlassen. Hagen nutzte der Sieg gegen den Tabellenletzten aus dem Bremer Osten nichts mehr, da die Bremer SG ihren finalen Kampf gegen die mit mehrfachem Ersatz angetretene Mannschaft von Nordhorn-Blanke gewann. Die Bremer werden sich über die Nordhorner Aufstellung gefreut haben – und Hagen wird  vermutlich am Ende des Tages ob dieser so empfundenen Ungerechtigkeit geflucht haben. Aber wir wissen, das Leben ist (leider) nicht gerecht – und Hagen wird wiederkommen! Für uns geht es nach der langen Sommerpause weiter am 8. Oktober.