Die siebte Runde der Landesliga bescherte uns heute ein Heimspiel gegen die Bremer SG. Wir konnten wieder mit voller Kapelle antreten und waren dementsprechend optimistisch. Die Gäste kamen zugbedingt ein wenig später an, aber im Gegensatz zu unserer letzten Auswärtsfahrt möchte wir einen möglichst fairen sportlichen Wettkampf und haben die Uhren erst um 10:15 angestellt. Allerdings kam Geert sichtlich angespannt im Turm an: er hatte einen anstrengenden und äußerst schwierigen Nachtdienst mit nur 2 Stunden Schlaf hinter sich. Einen Dienst von der Sorte wo einem klar wird, dass Schach nur eine unbedeutende Nebensache ist…
Aber zum Wettkampf: die Bremer schweben in höchster Abstiegsgefahr und traten entsprechend konzentriert an. Als erste Partie wurde Svens an Brett 7 beendet: sein Gegner offerierte ein Remisangebot und da alles noch unklar war, ließ ich ihm die freie Wahl. Sven nahm den halben Punkt. Dann geschah zumindest punktemäßig lange Zeit nichts. Aber Hannes an 8 hatte in der Eröffnung früh daneben gegriffen, hier war mit einer 0 zu rechnen; dafür entwickelten sich die Stellungen von Dirk (Brett 1), Lukas (3) und Achim (4) positiv. Mein anfänglicher Optimismus an Brett 2 (Paul) verflog dann allerdings, er hatte zu optimistisch fortgesetzt, das Remis verschmäht und nun klaren materiellen Nachteil. Die zweite beendete Partie war die des Berichterstatters an Brett 6: das Remis war mein erstes im 6. (!) Saisonspiel, das dürfte einen Allzeitrekord für mich bekennenden schachlichen Pazifisten bedeuten…
Noch vor der Zeitkontrolle brachte uns dann Achim in Führung, jedoch mussten wir an Hannes´ Brett den Ausgleich hinnehmen, nachdem sein Widerstand letztendlich doch gebrochen wurde: 2:2. Bei Dirk platzte dann erstmals in dieser Saison der Knoten, nach gefühlten 10 Remisen kam endlich mal ein voller Punkt. Dann jedoch gerieten wir in Rückstand, Pauls materieller Nachteil erwies sich trotz seiner spielerischen Trickserei als entscheidend und auch Geert (Brett 5) konnte sein Endspiel nicht halten, 3:4. Damit hatte ich allerdings gerechnet, nach so einer Nacht mit tragischem Hintergrund war er nur angetreten, um die Mannschaft nicht im Stich zu lassen. Nun lag es an Lukas, uns das 4:4 zu sichern. Zum Glück gelang ihm dieses nach 70 Zügen, nachdem das sehr vorteilhafte Endspiel sich im Gewinnsinne als problematisch erwies. Aber Lukas wahrte seine weiße Weste in dieser Saison mit nun 3/3. Wo ständen wir, wenn er hätte regelmäßig spielen können?
Mit nun zu Saisonbeginn nicht erwarteten 10:4 Mannschaftspunkten liegen wir immer noch auf dem zweiten Tabellenplatz und können immer noch vom Aufstieg träumen. Für diese Träumereien bedarf es allerdings zweier Erfolge in den letzten Spielen der Saison, im April gegen unseren Stadtrivalen SG Osnabrück und dann gegen die Oberligareserve von Nordhorn-Blanke. Und Ende April sehen wir, ob Träume Schäume sind…