Mit „nur“ 2 Aushilfen bestritten wir gestern den Saisonabschluss im Turm gegen die erste Mannschaft von Bersenbrück/ Bramsche. Es spielte der fünfte der Tabelle gegen den vierten und somit ging es nur noch um die goldene Ananas. Nichtsdestotrotz entwickelten sich teils interessante Spiele.
Die erste Entscheidung gab es nach etwas mehr als einer Stunde an Brett 1. Justin hatte anscheinend mal wieder mit schwarz eine Stellung, in der er sich nicht so wohl fühlte, aber immer sicher stand. Nachdem er die gegnerische Dame ein paar mal ums Brett gejagt hatte, sahen beide aber keine Fortsetzung und einigten sich früh auf ein remis. 0,5 : 0,5
Unsere Aushilfe aus der Vierten an Brett 5, Ralf, hatte da schon einigen Druck im Zentrum aufgebaut und verwickelte den Gegner in Komplikationen. Zum Schluss gab es ein sehenswertes Matt mit beiden Türmen am Brettrand. 1,5 : 0,5.
Roman an Brett 6 spielte wieder mal sein druckvolles, offensives und schön anzusehendes Spiel. Im Laufe der Partie hatte er die gegnerischen Figuren an den Brettrand gedrängt, zudem die schwarze Dame nach h7 in die eigene Rochadestellung zurückgejagt und hinter den Bauern eingesperrt und stand selbst mit einem Blockadebauern auf f6. Schwarz kämpfte aber tapfer weiter und bekam sogar wieder etwas Gegenspiel. Als er jedoch die weiße Dame mit einem Läufer angriff, der nur durch einen von einem Turm gefesselten Bauern verteidigt war, konnte die Dame den Läufer einfach nehmen und schwarz gab auf. 2,5 : 0,5.
Bei David an Brett 3 ging es zu diesem Zeitpunkt richtig rund. Erst hatte er aus dem Damengambit heraus mit schwarz in der ihm typischen Art und Weise einige taktische Finessen aus dem Hut gezaubert und dabei einen Bauern gewonnen. In einem Anflug von Übermut (oder Konzentrationsschwäche) gab er jedoch durch einen Mattangriff, der keiner war, nicht nur den Bauern wieder her, sondern verlor kurze Zeit später noch 2 weitere, was ihn dann nach Abtausch aller Figuren zur Aufgabe bewog. 2,5 : 1,5
Bei mir an Brett 4 kam mein geliebtes Colle- Koltanowski- System aufs Brett, sodass ich fast blind die ersten 10 Züge in unter 2 min spielen konnte. Schwarz machte die natürlich aussehenden Züge und als ich zum Bauerndurchbruch auf der e- Linie ansetzte, kam zu spät die Erkenntnis, dass fast all die natürlich aussehenden Züge letztendlich Fehlzüge waren. Um einen Matteinschlag auf h7 zu verhindern musste mein Gegner 2 Bauern hergeben, was ich dann erst mal zu verwalten suchte. Zum Schluss übersah er noch eine Läufergabel auf Dame und Turm und mein Gegner gab mir die Hand. 3,5 : 1,5
An Brett 2 spielte dann nur noch Nikolai gegen die einzige Dame des gegnerischen Teams. Es war immer sehr eng und ausgeglichen und alles, was die eine Partei versuchte, wurde von der Gegenseite gesehen und geblockt. Somit einigte man sich zum Schluss nach fast 4 Stunden Spielzeit auf ein gerechtes remis. 4 : 2
Alles in allem (vielleicht bis auf Davids Partie) ein netter Saisonausklang und wir gehen nun mit einem stabilen Platz im oberen Mittelfeld in die Sommerpause. Erwähnen möchte ich noch, dass Justin an Brett 1 mit 80% den besten Score aller Stammspieler hatte und dass ich mich nochmals bei den vielen Aushilfen in dieser Saison zu bedanken habe.
Andreas Festl