Online-Team siegt, Jugend im Halbfinale!

Am gestrigen Montag fanden gleich zwei  online ausgetragene Wettkämpfe statt. In der DSOL, der Online-Liga des DSB, stand für unseren Vierer die Auswärtsfahrt nach Herzogenaurach auf dem Programm. Hier zeigt sich ein Vorteil des Online-Schachs:  im Präsenzspielbetrieb wären wir zu Hause geblieben, wäre dieses Spiel wegen des Schneechaos ausgefallen. So aber waren unsere Mannen pünktlich um 19.30 h im „Spiellokal“ von playchess. Und wie im Nahschach häufig auch: Es war ein Spieler der Heimmannschaft, der 20 Minuten zu spät kam (und dem diese Minuten später fehlen sollten).

Aber der Reihe nach: An Brett 1 hatte es Dirk mit einem 2384er zu tun. Dirk ließ sich auf f3 einen Doppelbauern verpassen (ich vermute eher unabsichtlich) und wurde diese Schwächung der Königsstellung im weiteren Partieverlauf nicht mehr los. Nach einem Bauernverlust gab er sich geschlagen, wobei schwächere Spieler die Partie sicherlich fortgesetzt hätten. Aber so: 0 – 1.  An Brett 2 war es Pauls Gegner (2205), der erst gegen 19.50 h am Brett erschien. Er setzte Paul allerdings im Sizilianer eine Nebenvariante vor, die genaues Spiel erforderte. Paul gelang es, alle Fallstricke zu vermeiden und vor allem im Schwerfigurenendspiel genügend Spannung auf dem Brett zu erhalten, um den Weißen zum Nachdenken zu zwingen. Und mit knapper werdender Zeit baute der mehrere Ungenauigkeiten ein, die uns schließlich den Ausgleich zum 1 : 1 bescherten.

Meine Hoffnungen beruhten vor dem Kampf auf den hinteren Brettern, wo wir DWZ-Vorteile besaßen. Ivan an 3 spielte allerdings die Eröffnung etwas ungenau, wodurch sein Gegner ein bekanntes Motiv mit einem Qualleopfer anbringen konnte. Zum Glück gelang es Ivan, ein Vordringen des gegnerischen Freibauern zu stoppen; in dem schwerblütigen Mittelspiel verbrauchten beide viel Zeit und Ivan spannte meine Geduld ganz schön auf die Folter. Im Blitzduell erwies er sich aber als der Bessere und brachte uns mit 2 : 1 in Führung, Puh! An Brett 4 kam wieder Lukas zum Einsatz, auch ihm wurde eine – ihm unbekannte – Nebenvariante vorgesetzt. Obwohl recht bald viele Figuren getauscht wurden war auch dieses Endspiel schwer zu händeln, was sich im beiderseitigen hohen Zeitverbrauch bemerkbar machte. Hier war es vor allem der Herzogenauracher, der langsamer spielte, was ihm schließlich auch zum Verhängnis wurde: Nach einem Qualleverlust stellte er unmittelbar darauf seinen Läufer ein, was die sofortige Aufgabe und unseren 3 : 1 Auswärtssieg bedeutete.  Ein schwer erkämpfter, aber verdienter Erfolg für uns, mit qualitativ  guten und sehr spannenden Partien.  Mit 4 : 2 Punkten liegen wir nun im vorderen Mittelfeld, es bleibt spannend!  Weiter geht´s  am 23. Februar gegen Essen-Katernberg.

Und gestern wurde auch das große Niedersächsische Jugendvergleichsturnier bei Lichess gestartet. Die acht teilnehmenden Mannschaften ermittelten in zwei Vierergruppen die Teilnehmer für die Halbfinals und die Platzierungskämpfe. Zu loben sind sowohl die Organisatoren dieser auf eine Privatinitiative (!) zurückgehenden Veranstaltung wie auch unser Jugendwart Dimitri Bundan, dem es gelang, unsere Jugendlichen aus der „Versenkung“ zu holen und eine schlagkräftige Sechsermannschaft an die Bretter zu bekommen.

Erfreulicherweise zeigte sich, dass unsere Jungs in der langen Spielpause nicht viel verlernt haben, sie bezwangen den SK Lehrte mit 5 :1, SK Nordhorn-Blanke mit 4 : 2 und ESV Göttingen mit 4 : 2! Im Halbfinale geht es heute  für Justin Berling, Nikita Ivashkov, Tom Möller, Kurt Steinkamp, Lukas Grave und Edward Bundan gegen KSV Rochade Braunschweig um den Einzug ins Finale. Das zweite Halbfinale bestreiten gleichzeitig SV Hellern und SV Nordhorn-Blanke,  noch heute Abend finden dann das Finale und alle Platzierungsspiele statt.

Morgen wird ein ausführlicher Bericht über diese Veranstaltung erscheinen, aber vorher können wir unserer Mannschaft ab 17 h die Daumen drücken! Und werden sicherlich schon um 19.30 h bei unserem „Vereinsabend“  ( https://lichess.org/tournament/Fh1qm9IL ) Näheres erfahren.