Beim gestrigen „offenen Vereinsabend“ kam erstmals das Schweizer System zum Einsatz. Gespielt wurde, aus technischen Gründen notwendig, auf der Osnabrück-Arena bei Lichess. Nach den ersten Erfahrungen ist das Schweizer System bei einer größeren Teilnehmerzahl sinnvoll und sicherlich auch gerechter. Vorweg: es klappte prima, nach Beendigung der jeweils letzten Partie wurde schnell die nächste Runde ausgelost, sodass nach 9 Runden und 90 Minuten die Figuren eingeräumt werden konnten. Zu Beginn waren es 13 Teilnehmer, von denen im Turnierverlauf leider 3 ausstiegen, und damit gerade genug für dieses Spielsystem.
Erstmals dabei war unser Blitzspezialist Paul Wielebinski (er ist natürlich nicht nur im Blitzen gut). Paul pflügte mit unerbittlicher Macht durch das Turnier, gewann alle (!) Partien und hatte mit 9/9 schließlich satte zweieinhalb Punkte Vorsprung – herzlichen Glückwunsch! Zweiter wurde Lukas Schiermeyer mit 6,5 Punkten, knapp vor dem Berichterstatter mit der gleichen Punktzahl, aber der schlechteren Feinwertung. Hinter den Podestplätzen kam die breite Meute ins Ziel: 4,5 Punkte erreichten Matthias Reichert, einer der „Gründungsväter der Osnabrück-Arena bei Lichess, von der SG Osnabrück als Vierter und Mirko Belickin als Fünfter. Auf dem sechsten bis achten Platz kamen DerImmerGewinner (mir unbekannt), Armin Stein sowie Jürgen Mager ins Ziel. Schade, dass scacco-finito (Schachfreund Mattis Trätmar aus Porta Westfalica) nach zwei Gewinnpartien ausstieg, er hätte sich mit seiner Zahl von 2291 sicherlich ein spannendes Duell mit Paul geliefert.
Und wie fällt das Fazit mit der Premiere des Schweizer Systems aus? Die technische Umsetzung gelang einwandfrei, bei einer größeren Teilnehmerzahl sollte es unbedingt wiederholt werden! Unsere „normalen“ Online-Abende haben in der letzten Zeit meistens um die 10-12 Teilnehmer gehabt, da ist das andere System bei Lichess vorzuziehen. Vielleicht gelingt es in der nächsten Zeit mal, eine Veranstaltung für ganz Osnabrück mit einer größeren Teilnehmerzahl durchzuführen, dann unbedingt Schweizer System! Matthias Reichert schrieb, dass er vielleicht am kommenden Freitag ein Turnier in der Osnabrück-Arena einstellen würde. Mir persönlich reicht aber ein Schachabend pro Woche völlig, mein Vorschlag: falls das Verbot von „Präsenzspielabenden“ noch anhält, könnte 1x/Monat o.ä. eine Osnabrückmeisterschaft durchgeführt werden, mit Ankündigung in allen Osnabrücker Schachvereinen, und einer dann hoffentlich größeren Teilnehmerzahl.