Verloren und doch den Klassenerhalt gesichert
24.03.: OSV – SF Lilienthal 2,5 : 5,5
Guter Kampf gegen starken Gegner
Im vorletzten Saisonspiel hatten wir den Bremer Vorstadtverein SF Lilienthal zu Gast in unserem Turm. Dort hat man das Bemühen und das Ziel, in höhere Ligen aufzusteigen, abzulesen an der Aufstellung mit vielen Titelträgern aus mehreren Ländern. In der letzten Saison scheiterten die Bremer Vorstädter jedoch an Tostedt und in dieser Saison war die Großmeistertruppe aus Kirchweyhe (viel) zu stark.
Das abgespeckte Ziel dieser Saison, den zweiten Platz zu erreichen, war an der Aufstellung gegen uns abzulesen: 7 Titelträger(innen) mit DWZ >2200 sind eine deutliche Ansage! Und dabei mit dem Novum, dass sich gleich zwei auf hohem Niveau spielende Ehepaare im Team befinden.
Wir begannen jedoch sehr konzentriert, nach mehr als zwei Stunden Spielzeit befanden sich alle Partien im Gleichgewicht. Plötzlich fiel dann jedoch das erste Gegentor: der Berichterstatter war gegen seinen holländischen Gegner, FM und früherer Fernschach-Weltmeister, taktisch nicht auf der Höhe, verlor plötzlich die Übersicht und musste ohne weitere Gegenwehr aufgeben. Anschließend waren drei völlig verdiente Remisen zu notieren: Christoph an Brett 6 gegen eine Internationale Meisterin aus Bulgarien, Geert an 4 gegen eine Deutsche Großmeisterin und Lukas an 5 gegen deren Ehemann (FM).
Nach dem 1,5 zu 2,5-Zwischenstand war jedoch kurz vor der Zeitkontrolle unsere Niederlage offiziell: Achim und Paul verloren ihre Partien trotz hartnäckiger Gegenwehr gegen zwei IM´s. Für die Ergebniskorrektur sorgte dann am 8. Brett Sven gegen den einzig titellosen Spieler der Lilienthaler in einer komplizierten Partie mit beidseitig taktischen Überraschungen, wo er jedoch weiter gerechnet hatte.
Dann spielte nur noch Dirk an 1, gegen den bulgarischen Großmeister. Dirk hatte wieder eine strategisch saubere Partie geliefert, jeder „normale“ Gegner hätte in dem entstandenen Turmendspiel bereits in das Remis eingeliefert. Aber Großmeister spielen gegen uns Normalos bis zur letzten Patrone. Und Dirk befand sich auf der schiefen Ebene, das Turmendspiel könnte man in ein Lehrbuch aufnehmen. Bei Entstehen des 6-Steiners gab es noch -nahezu- unendlich viele Remiswege, wie die am PC einsehbaren Tablebases (im Nachhinein) beweisen. Am Ende war es aber nur noch einer. Den wusste zwar Christoph, wie er mir sofort nach der Partie demonstrierte, leider nicht jedoch Dirk, der nur drei Züge später und nach 6 h Spielzeit die Waffen zu unserer 2,5-5,5-Niederlage streichen musste.
Vor dem letzten Saisonspiel befinden wir uns auf dem 7. Platz, nur durch minimal bessere Brettpunkte vom 8. und 9. Rang getrennt. Nach den letzen Ergebnissen in der Oberliga steht aber endgültig fest, dass es in unserer Klasse mit dem vor der Saison zurückgezogenen SV Esens nur einen Absteiger gibt.
Wer möchte, kann also auch in der kommenden Saison Schach auf Landesliganiveau live im Turm bewundern (oder bemitleiden?).
Gerhard Müller, Mannschaftsführer
Mit freundlichem Gruß
Gerhard Müller
Pressewart SV Osnabrück von 1919 e.V.