Trainings-Kolumne#03

Am 11.12.2023 haben wir uns im Training erneut mit dem Thema der gegnerischen Ressourcen auseinandergesetzt. Zumindest war das vorerst der Plan, aber da nur drei Leute zum Training erschienen sind, entschieden wir uns dazu, eine Aufgabe zum Thema gemeinsam zu lösen, und uns anschließend auf das Fischerschachturnier einzustimmen, indem wir ein paar Aspekte erarbeiteten und Trainingspartien spielten. Der Leser kann die Aufgabe gerne als Training nutzen und probieren zu lösen, ansonsten findet sich im unteren Bereich des Artikels die Lösung.

 

Lösung:

Hier findet man eine Stellung, die vielleicht gar nicht allzu taktisch aussieht, dennoch ist hier für Weiß Vorsicht geboten. Der natürliche Zug 1.o-o läuft hier in die sehr unangenehme Fesselung mit 1…Lg4 herein, und Weiß kann den Läufer nicht mehr mit h3 befragen, zumindest nicht ohne den Bauern zu opfern. Aber das wäre tatsächlich noch das beste, denn nach 1.o-o Lg4 2.Te1 Sd4 3.Te3 Sf6 steht Weiß total verkrampft und kann sich nicht wirklich bewegen! Auch hier ist tatsächlich wieder 4.h3 noch das beste, um sich wenigstens ein wenig zu befreien. Sollte man das gesehen haben, dann kann man schon sehr zufrieden mit sich sein! Damit wurde zwar noch nicht direkt der richtige Zug ermittelt, aber wenn man erkannt hat, wie stark die Drohung von Lg4 ist, dann lässt sich der Weiße Zug gut finden. 1.h3! Dieser Zug ist eben keine pure Reaktion auf die gegnerische Drohung, sondern verfolgt auch eigene Ideen, was wirklich sehr wichtig ist. Die Idee von dem Bauernvorstoß g4 mit Angriff auf die Dame sichert Weiß hier Vorteil. Sollte Schwarz unachtsam werden, könnte die Partie schon sehr schnell zuende gehen. 1.h3 Sf6 2.g4 Dg6 3.d3 e6?? 4.Sh4! Die Schwarze Dame hat keine Felder mehr.