Seit Ende August rangen insgesamt 40 Spieler um den Titel des Stadtmeisters 2023 und die verschiedenen Rating- und Sonderpreise, einige mehr als im letzten Jahr. Und auch das Preisgeld war höher ausgelobt, inclusive diverser Sonderpreise. Leider gab es auch dieses Jahr mehrere kampflose Entscheidungen und auch einige Spieler, die im Turnierverlauf zurücktraten. Im sportlichen Sinne ist das natürlich schade. So weiß ich um einen spielfreudigen Teilnehmer, der sage und schreibe viermal (!) vergeblich eine Stunde auf seine Gegner wartete. Natürlich ein Extremfall, aber ein bedauerlicher. Auch wenn jeder der vorzeitig zurückgetretenen Spieler seine gute Gründe gehabt haben mag: Vielleicht sollte bei der nächsten Austragung im Jahr 2024 das Reuegeld erhöht werden?!
Es gibt aber natürlich auch über viele positive sportliche Aspekte zu berichten, neben der quantitativen auch die qualitative Steigerung. Im Vorfeld zählten der Hollager Gens Güting und die beiden OSV-Landesligaspieler Paul Wielebinski und Achim Wöstmann zum engsten Favoritenkreis, während vor allem dem Helleraner Hajo Bade, dem für Frankfurt spielenden Leo Deppe, dem St. Paulianer Marco Biemann und dem Titelverteidiger Georg Brinkmann (Quakenbrück) Außenseiterchancen eingeräumt wurden. Doch schon die ersten Runden brachten einige Überraschungen, so die Niederlage vom topgesetzten Jens Güting gegen den Hagener Jugendspieler Maximilian Stiller. Auch Georg Brinkmann war bald aus dem Rennen, ebenso wie etwas später Biemann. Nachdem im Vereinsduell Achim gegen Paul und danach auch noch gegen den stark aufspielenden Stiller gewann, deutete vieles auf Achim, der schon vor Jahrzehnten den Titel des Osnabrücker Stadtmeisters erringen konnte, hin, vor allem nach dem Sieg gegen Deppe in der vorletzten Runde. Doch auch Jens Güting sammelte dann Punkt um Punkt und vor der letzten Runde war klar, dass nur noch diese beiden Spieler den Titel würden erringen können.
In der letzten Runde verlor Achim jedoch überraschend gegen den Lemförder Udo Hasenberg und Güting kam gegen Deppe nicht über ein Remis hinaus. Dies bedeutet Punktgleichheit beider Spieler mit je 7 Punkten aus den 9 Partien, mit der geringfügig besseren Buchholzwertung für den Hollager. Gemäß der Turnierausschreibung muss nun ein Stichkampf um den Titel ausgetragen werden, dieser findet nach unseren Informationen am 21.12., also pünktlich zur Siegerehrung, statt.
Fest stehen aber die weiteren Platzierungen, und das mit durchaus positiven Ergebnissen für einige der jugendlichen Teilnehmer: Auf dem dritten Rang mit 6,5/9 kam überraschend unser Jugendlicher Max Storm ein, der nur gegen Paul Wielebinski sowie gegen Jens Güting verlor und eine bessere Feinwertung als der punktgleiche Udo Hasenberg aufweist. Punktgleich mit 6 Punkten landeten Maximilian Stiller (ebenfalls jugendlich und mit der besten Buchholzwertung aller Teilnehmer!), Leo Deppe, Hajo Bade und unsere Nachwuchshoffnung Edward Bundan auf den Plätzen 5 – 8. Der 12Jährige Edward verlor übrigens nur gegen Paul Wielebinski und musste obendrein eine Partie kampflos aufgeben, weil er zum selben Zeitpunkt bei der Bezirksmeisterschaft der Herren mitspielte, dort ja überraschend Sieger wurde und sich somit für das Meisterturnier der Herren im Januar qualifizierte!
Erst auf dem 9. Rang kam Paul ein, allerdings durch eine kampflos verlorene Partie gehandicapt. Und Zehnter wurde der Titelverteidiger Brinkmann, der dem gegenüber dem Vorjahr wesentlich stärker gewordenen Teilnehmerfeld Tribut zollen musste.
In der Ausschreibung wurden ja auch diverse Geldpreise ausgelobt. Jens Güting, Achim Wöstmann, Max Storm, Udo Hasenberg und Leo Deppe sind hier die glücklichen (besser: verdienten) Empfänger; Maximilian Stiller, Edward Bundan und Oguzhan Direk (Hagener SV) die Preisträger in der Jugendwertung. Bei den Senioren erhalten Hajo Bade und unser unverwüstlicher Klaus-Dieter Mann und in der B-Gruppe die beiden OSV´ler David Rehmann und Kurt Steinkamp sowie Tim Hofmeyer (SG Ankum/Bersenbrück) die Preise.
Wir möchten aber darüberhinaus alle Turnierteilnehmer bitten, pünktlich zur Siegerehrung am Freitag, 22.12., 19:30, zu erscheinen. Es wäre schön, wenn für die zu Ehrenden ein würdiger Rahmen geschaffen wird, immerhin ist auch die Presse geladen. Und im Anschluss findet die Stadtblitzmeisterschaft statt; erfahrungsgemäß eine gute Gelegenheit die eigene Fertigkeit in dieser Disziplin auf die Probe zu stellen.