Spannender Kampf gegen die SG Osnabrück

Am heutigen Sonntag stand das „Auswärtsspiel“ gegen unseren guten Bekannten und Stadtrivalen, die Schachgesellschaft Osnabrück, an. Ort des Spektakels war die Lagerhalle, bekanntlich nur wenige hundert Meter von unserem Barenturm entfernt.

Die SG, gegen die wir im Vorjahr verloren hatten, hat sich mit dem nach Osnabrück zurückgekehrten Stephan Haskamp, früheres Spitzenbrett unseres Vereins und zwischenzeitlich in hohen Ligen der neuen Bundesländer aktiv gewesen, verstärken können. Das versprach einen schweren Wettkampf…

Leider mussten wir Paul, erfolgreiches Brett 2 unserer Mannschaft, ersetzen, für ihn sprang zum zweiten Mal Robin aus unserer Dritten ein. Erst am Vortag hatte er seine Partie in der Bezirksklasse gewonnen, und der Beginn war auch heute gut. Nach und nach setzte sich allerdings die Routine seines oberligaerfahrenen Gegenübers durch, erst nach ca. drei Stunden war die erste Partie des Tages beendet: 0 : 1.  Aber vielen Dank für den Einsatz, Robin!

Und trotzdem wurde deutlich, dass es eine selten spannende Begegnung werden würde. Für den Ausgleich sorgte Sven, bei dem endlich der Knoten platzte und der seine erste Partie in dieser Saison gewann. Verstanden habe ich von dieser Partie allerdings nicht viel, beide Kontrahenten überboten sich in ihrer Kreativität.  Die Partie endete kurz vor der Zeitkontrolle. Und in die Verlängerung gingen wir sogar mit einer 2 : 1-Führung, Dirk konnte am Spitzenbrett kurz darauf nach einer strategisch und taktisch gewohnt sauberen Partie den vollen Punkt holen und hat nun bärenstarke 2 Gewinnpartien bei 4 Remisen: weiter so, Dirk!

 

Somit liefen nach der Zeitkontrolle noch 5 (!) zweischneidige (!)  Partien. Unser Ehrenvorsitzender Norbert, der nur kurz vorbeischauen wollte, blieb so unerwartet lange, alle Partien standen Spitz auf Knopf. Die nächste beendete Partie war die von Geert, der es an Brett 4 mit dem nach Osnabrück zurückgekehrten Fidemeister, 2314  DWZ-Punkte schwer, zu tun hatte. Auch Geert spielte wieder sehr ungewöhnlich, nach seinem dritten (!)  Zug waren Dirk und ich uns einig, diese Stellung noch nie zuvor gesehen zu haben – und das nach über 50 Jahren Schach bei mir! Naturgemäß war auch sein Gegner aus jeder Theorie ´raus, es entwickelte sich eine eher zähflüssige Partie, in der Geert zwar im Endspiel die Qualität geben musste, aber die zwei Mehrbauern sicherten die verdiente Punkteteilung: 2,5 : 1,5 für uns.

In den noch laufenden Partien hatte Bernd an Brett 7 lange Zeit Vorteil und einen Mehrbauern, auch Lukas an Brett 3 stand lange sehr aussichtsreich, Achim an 2 hatte seine Stellung konsolidiert und der Berichterstatter an Brett 5 musste, nach einer zuvor vorteilhaft erscheinenden Stellung, ein etwas schlechteres Endspiel  verteidigen.

Also scheinbar Vorteil für uns, der jedoch kippte, als Bernds Gegner ein Gegenspiel aufziehen konnte, welches dem aktuellen Orkantief Sabine ähnelte. Wenige Züge später war es Matt, also 2,5 : 2,5. Von einem Vorteil bei Lukas war trotz Mehrqualität nichts mehr zu sehen, die schwarze Stellung bot mindestens ausreichendes Gegenspiel.

Da auch bei Achim und mir jedwede Gewinnmöglichkeiten ausgeschlossen schienen, bot ich in den noch laufenden Partien Punkteteilungen an, was die gegnerischen Spieler nach einiger Beratungszeit annahmen. Damit war nach einem spannenden Wettkampf die 4 : 4-Punkteteilung unter Dach und Fach, wobei wir spielerisch durchaus zu überzeugen wussten.

 

Mit nunmehr 5 : 7 Mannschaftspunkten bleibt es für uns  spannend in der Liga, auch ist noch unklar, ob es einen oder zwei Absteiger geben wird. Uns dürfte noch ein weiterer Erfolg in den ausstehenden drei Begegnungen fehlen, am besten gelingt uns dieser bereits im nächsten Heimspiel, am 1. März im heimischen Barenturm gegen die altehrwürdige Bremer Schachgesellschaft von 1877 (!).

 

Gerhard Müller, Mannschaftsführer