Mittlerweile wurden drei weitere Runden in Verden gespielt. In Runde 3 bekam Edward es mit einem weiteren Zweitligaspieler, Moritz Gentemann vom HSK Post Hannover (DWZ 2256), zu tun. Nach dem Misserfolg mit Grünfeldindisch versuchte er es, wieder mit Schwarz spielend, mit Holländisch. Sein Gegner zeigte jedoch die tieferen Eröffnungskenntnisse und gewann die Partie sicher. Danach wartete dann in Runde 4 erstmals ein etwas „schwächerer“ Gegner, Sören Ewering vom SC Papenburg, DWZ 2078. Edward hatte Weiß, konnte jedoch aus dem Spanier keinen Vorteil herausholen, kam in Nachteil und konnte schließlich mit dem halben Punkt zufrieden sein.
In Runde 5 kam es zum Duell des jüngsten gegen den (wahrscheinlich) ältesten Teilnehmer: Ernst Heinemann (DWZ 2005) spielt seit Jahr und Tag für Union Oldenburg und ist amtierender Niedersächsischer Meister Ü65. Und die 50 Jahre Schacherfahrung zeigten sich -noch- der Jugend überlegen: Edward kam nach der Eröffnung (mit Weiß gegen Königsfianchetto) nach und nach in Nachteil und musste schließlich seinem strategisch sauber spielenden Gegner zum Sieg gratulieren.
Nun stehen 1,5 Punkte aus 5 Partien zu Buche. Kein Beinbruch, ist doch die Konkurrenz, wie alle wussten, sehr stark besetzt. Zwei Runden sind noch zu spielen, heute Nachmittag ab 15:30 und am morgigen Samstag ab 09:30. Es wäre toll, wenn sich Edward noch einen Zähler erspielen könnte…
In der 6. Runde wurde Edward mit Schwarz gegen Leonard Muecke (DWZ 1884) vom SC Bad Salzdetfurth gelost, also ein Spieler in seiner „Preisklasse“. In einer ruhigen sizilianischen Nebenvariante wurden schon im 7. Zug die Damen getauscht und im Folgenden kam es für beide Spieler darauf an, geduldig zu Larvieren und das Gleichgewicht zu wahren. Dies gelang beiden und nach weiteren Abtäuschen wurde die Partie mit einer Zugwiederholung im S-L-Endpiel beendet.
In der letzten Runde spielte Edward mit Weiß gegen Julian Hans (1910) vom SC SS Bad Zwischenahn, also erneut ein „machbarer“ Kontrahent. Wieder kam es zu frühzeitigen Tauschmanövern, dieses Mal im Franzosen. In einem ausgeglichenen gleichfarbigen Läuferendspiel zeigte Edward aber dann strategische Schwächen, in seinem Alter kein Wunder. Er stellte zunächst seine Bauern auf die Farbe seines Läufers (Merke: die Bauern gehören auf die dem Läufer entgegengesetzte Farbe) und berechnete dann, als der Gegner die Läufer tauschte, in Remisstellung das Bauernendspiel falsch. Dann war nichts mehr zu retten und Edward musste im 38. Zug aufgeben.
Somit stehen als Bilanz 2 Punkte aus 7 Partien in einem harten Turnier mit 7 Runden in vier Tagen und gegen z.T. übermächtige Gegner, dabei als Highliht ein Sieg gegen einen 2215er. Der 26. Platz unter 28 Teilnehmern ist aber keine Enttäuschung, war doch allein die Qualifikation schon ein großer Erfolg! Dies lässt sich auch in einer Turnierleistung von ca. 1970 ablesen.