Leider müssen wir erneut das Ableben eines langjährigen und verdienstvollen Mitglieds betrauern, Karl Schlinkert lebt nicht mehr. Karl, geboren am 11. Mai 1941, war seit 1961 Mitglied des OSV, also 64 Jahre lang, war mehrfacher Stadt- und Vereinsmeister, jahrelang Spitzenspieler des OSV – und vor allem ein sehr angenehmer und jederzeit fairer Sportsmann.
Ich lernte Karl als 14Jähriger im Jahr 1967 kennen. Nachdem mir bei einer sportärztlichen Untersuchung eine Schwimmpause empfohlen worden war, besuchte ich versuchsweise die Schach-AG im Haus der Jugend, die von Karl geleitet wurde. Ich habe keine genauen Erinnerungen mehr, aber irgendwie muss Karl es geschafft haben, in uns eine Schachbegeisterung zu wecken, blieb die damalige Jugendtruppe doch über Jahre hinweg zusammen, trat gemeinsam ein Jahr später in den OSV ein und brachte es nachfolgend zu einer der besten Jugendmannschaften Deutschlands.
Ich erinnere mich auch an das Kiebitzen bei der damaligen ersten Mannschaft des OSV, die bis in die 80er Jahre hinein in der NRW-Klasse und NRW-Liga spielte, den damals höchsten Spielklassen – natürlich jahrelang mit Karl am Spitzenbrett. Damals gehörte Osnabrück aus regionalen Gründen zum Schachverband Münsterland und damit zu NRW. Karls größter sportlicher Erfolg war die Teilnahme an den Deutschen Einzelmeisterschaften im Jahr 1970, was nachfolgend keinem Osnabrücker mehr gelungen ist. Dann forderten allerdings Familie und Beruf (Lehrer) ihren Tribut, Karl trat schachlich viel kürzer und beschränkte sich auf das Spielen der Mannschaftskämpfe, viele Jahre noch in der ersten Mannschaft und bis in die 2010er Jahre in der zweiten Mannschaft. Dann spielte Karl allerdings schon sehr viel seltener , sodass viele Vereinsmitglieder ihn kaum noch kennen dürften.
Wir verlieren mit Karl einen sehr umgänglichen Vereinskameraden, er gehörte zu der Sorte Mensch, mit der man keinen Streit haben konnte, er war immer sachlich und freundlich. Alle OSVler, die ihn kannten, erinnern sich gerne und mit Wehmut an ihn. Karl starb am 5. August 2025.
Gerhard Müller