Am gestrigen Sonntag stand das Landesligaduell gegen die Oberligareserve von Nordhorn-Blanke auf unserem Spielplan. Zwar fehlten bei uns Lukas und Geert, aber die Nordhorner erwiesen sich in den letzten Jahren immer als ein äußerst „griffiger“ Gegner für uns, wo praktisch nur über die Höhe unseres Sieges diskutiert wurde. Sie standen allerdings vor diesem Spieltag mit dem Rücken zur Wand und hatten erst einen Sieg in der Tabelle stehen. Dass sie nun im Endspurt um den Klassenerhalt Alles in die Waagschale werfen würden war auch schon daran abzulesen, dass sie mit vier Niederländern antraten und einen non-playing-captain mitbrachten…
Und tatsächlich war schon nach der ersten Stunde zu sehen, dass es heuer ein schwerer Gang für uns werden würde. Unser bisheriger Mr. 100% Sven, an Brett 5 unterwegs, geriet schnell auf Abwege und schleppte ein wahrlich schweres Paket mit sich herum. Ohne Wunder würde er früher oder später zusammenbrechen, das war klar. Als erster beendete aber unser Neuling Hannes Herfordt seine Partie mit einem sauberen Remis. Er gewann einen Bauern, aber das gegnerische Gegenspiel reichte für eine Zugwiederholung. Trotzdem war es ein gelungener Auftritt für deine erste Landesligapartie, Hannes! Zum Glück zeigte sich aber auch, dass Paul an Brett 3 in den Komplikationen besser duchblickte als sein Gegenüber, was die Sackstellung von Sven wettmachte. Vor der Zeitkontrolle war dann ein 2:2 Zwischenstand zu vermerken. Ich hatte an Brett 6 meinem Gegner zwar einen schwachen Bauern beigebracht, aber leider auf Kosten einer Schwächung auch meiner Stellung. Das entstandene Schwerfigurenendspiel bot keinerlei Gewinnchancen, was auch der häusliche Stockfish mit einem 0.00 bestätigte: Remis.
Und auf ging´s in die Verlängerung! Problematisch war die Partie von Ivan an Brett 1, der, wie er später berichtete, schon in der Eröffnung die Varianten verwechselte, was seinen hohen Zeitverbrauch und die mir sehr verdächtig aussehende Stellung begründete. Und tatsächlich führte der Nordhorner seine Stellung schließlich zum Sieg. Hoffnung gab Dirk an Brett 2, der wieder eine saubere Positionspartie hinlegte, einer Zugwiederholung aus dem Weg ging, einen Vorteil erspielte – und dann seinen König berührte. Berührt – Verführt, das kennen wir. Aus war´s mit dem Vorteil, das Remis unausweichlich. Blieben noch unsere „Lang- und Langsamspieler“, Achim (Brett 4) und Edelreservist Torsten, Brett 7. Achim hatte wieder eine hochkomplexe Stellung auf´s Brett gebracht, die lange Zeit auch vielversprechend aussah. Mit knapper werdender Zeit ließ er allerdings ein scharzes Gegenspiel zu, was sich zu einem Orkan verstärkte und den Nordhornern schon den Mannschaftssieg bescherte. Torsten versuchte lange Zeit alles, verpasste aber zwischendurch eine Vorteilsvariante und musste schließlich in ein Remis und die 3:5 Niederlage einwilligen. Bitter.
Drei Spieltage vor Saisonende ist nun klar, dass wir kleine Brötchen backen müssen. Analog Schweinsteigers´ Worten beim VFL im November gilt nun: „Ab sofort wird der Abstiegskampf ausgerufen“. Zunächst am 19. März in Bremen, gegen eine der zahlreichen gutklassigen Werder-Mannschaften. Vielleicht gelingt uns ja nun auch die Wende?