Sogar mit 4 Stammspielern konnten wir diesmal als einzige bislang ungeschlagene Mannschaft in der Bezirksklasse im Spitzenspiel gegen Hellern (Dritter gegen Zweiter) antreten. Ralf aus der Vierten und Roman halfen bei uns aus.
Schnell gab es drei Remis. Justin an Brett 1 geriet mit schwarz in eine ihm unbekannte Eröffnung, stellte sich deshalb defensiv auf und nachdem die Damen getauscht waren, sahen beide kein Land. Ralf an Brett 5, ebenso mit schwarz, wählte die holländische Verteidigung, während der Gegner sich königsindisch aufbaute. Auch hier fehlten schnell die Ideen, so gab man sich die Hand. An meinem 4. Brett kam auch ein Königsinder aufs Feld und nachdem der Gegner mir einen Isolani bescherte und gleichzeitig remis bot, dachte ich mir, lieber die Katze im Sack als den Tiger auf dem Dach, oder so ähnlich. Jedenfalls nahm ich das Angebot an. Zwischenstand: 1,5 – 1,5
David allerdings hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon komplett verzettelt. Er hatte das Königsgambit angenommen, fraß sich mit dem Bauern weiter durch und wandelte im 8. Zug durch das Schlagen des Turms auf h1 diesen Bauern in eine Dame um. Dafür opferte er aber seinerseits seine Dame, sodass er grundsätzlich mit einem Turm mehr dastand. Er hatte jedoch nicht einberechnet, dass er eine desolate Königsstellung ohne eigene Figurenentwicklung hatte, sodass sein Gegner einen nicht abwendbaren Mattangriff starten konnte. 1,5 – 2,5
Jetzt war gerade mal etwas mehr als eine Stunde vorüber, nun sollte es aber fast weitere 4 Stunden dauern, bis die nächste Entscheidung fiel. Bei Nikolai an Brett 2 kam der Sizilianer aufs Brett, den er ruhig mit Sc3 anging. Nachdem der Großteil an Figuren getauscht, beide noch 2 Türme, je einen Springer und 6 Bauern hatten, wobei die Bauernverteilung ungleichmäßig war, versuchte Nikolai einen Durchbruch auf dem Damenflügel, an dem er die Bauernmajorität besaß. Das ging jedoch in die Hose, der Helleraner gewann einen Bauern und nach weit über 60 Zügen auch die Partie. Die Messe war gelesen. Es stand 1,5 -3,5
Roman an Brett 6 hatte sich erst mit Sf3/ d3/ Sbd2/ g3/ Lg2 eingeigelt, marschierte dann aber los. Er gewann im Zentrum einen Bauern, konnte jedoch nicht gleich einen Vorteil daraus ziehen. Um die Zeitkontrolle zu überstehen, machte er ein paar Abwartezüge, sein Gegner bot remis. Roman war unschlüssig, zumal es zu diesem Zeitpunkt bei Nikolai noch ausgeglichen war, entschied sich dann aber fürs Weiterspielen, was sich noch lohnen sollte. Als Nikolai dann aufgab, sagte ich Roman, er könne jetzt befreit aufspielen, als Mannschaft hätten wir eh verloren. Das löste wohl einen Knoten: Gefühlt waren bei Roman mehr als 30 Züge lang weniger als 2 Minuten auf der Uhr, doch dank Inkrement konnte er nun seinen Angriff starten. Der Gegner hätte sich vielleicht noch in ein Dauerschach retten können, dann wurden jedoch die Damen getauscht und Roman opferte zum Schluss noch seinen letzten Läufer und marschierte mit 2 verbundenen Bauern gegen einen Springer gen Grundlinie. Super Spiel und ein Endstand von 2,5 – 3,5
Im Nachhinein schade, es wäre mehr drin gewesen, aber zumindest unsere Aushilfen Ralf und Roman haben beide gepunktet.
Andreas Festl