Am 1. Spieltag der Kreisligasaison 2025/2026 durften wir dieses Mal direkt auswärts bei Riemsloh 2 antreten. Unsere nach der gruseligen letzten Saison von der vierten zur sechsten mutierten Mannschaft startete wie üblich wenig hoffnungsfroh am Turm. Hierzu hatte ich ja im letzten Jahr schon geschrieben, dass wir die Punkte eigentlich kampflos abgeben könnten um direkt mit dem anschließenden Zusammensein zu beginnen.
Aus komischen Gründen hatten allerdings unsere Neuzugänge Peter und Max etwas dagegen. Also sah ich mich als neuer Mannschaftsführer (an dieser Stelle vielen Dank an Günter Hullmann für seinen jahrelangen unermüdlichen Einsatz als Mannschaftsführer) gefordert und bot an einige Teammitglieder am Turm abzuholen. Dieses veranlasste Max in unserer Whatsapgruppe zu der Aussage, dass er gerne einen Platz im Wagner‘schen Raumschiff annehmen würde. Angesichts der am späten Abend einsetzenden Gewitter eine gute Wahl unseres Hardcore Fahrradfahrers.
Da auch Peter den Fahrservice in Anspruch nahm starteten wir also zu dritt am Turm und fuhren nach Riemsloh wo wir zunächst Dennis und Günter trafen und noch kurz auf Ralf warten mussten.
Somit waren wir a) komplett und konnten uns b) nach Günters Feststellung das wir nach DWZ keine Chance haben entsprechend hoffnungsarm auf den Weg ins Spiellokal machen. Da aber DWZ laut unseres Ratcaptain erstens nur eine Zahl ist und zweitens keine Punkte holt kam es dieses Mal etwas anders.
Nach Vorliegen der Mannschaftsaufstellung wusste, ich dass wir an Brett 1,3 und 4 DWZ mäßig deutlich schlechter besetzt waren als der Gegner. Da wir ja schon vor der Saison besprochen hatten, dass wenn wir zählbares mitnehmen wollen an den hinteren Brettern gepunktet werden muss und vorne Spielglück helfen muss nichts wirklich Überraschendes. Das mit hinten Punkten scheiterte dann natürlich prompt an mir.
Jetzt aber zur Chronologischen Abfolge:
Wie gewohnt war ich mit meiner Partie gegen Lutz Kleyer als erster fertig. Nachdem ich eigentlich sauber aus meiner Londoner Eröffnung gekommen war musste ich wie die Stockfishanalyse zeigte eigentlich nur noch meinen Springer auf das richtige Feld stellen um eine + 1,8 Stellung zu haben. Diese sollte ich dann eigentlich nicht mehr verlieren. Da ich aber im weiteren Verlauf noch ein Qualitätsopfer für Bauerngewinne spielte um anschließend ein laut Stockfish komplett remisliches Endspiel zu verlieren, da ich zu sehr an den falschen Bauern hing stand es 1:0 für Riemsloh. Zu diesem Zeitpunkt schwante mir bei Günter Hullmann gegen Klaus Hobelmann ebenso wenig Gutes wie bei Maximilian Reuschel gegen Reinhard Wente. Günter kämpfte zu diesem Zeitpunkt gegen einen Damenverlust da sein Gegner mit Dame und beiden Türmen Druck auf f7 machte und gelichzeitig noch einen Bauerngewinn drohte. Schlussendlich musste Günter die Waffen strecken, da eine von mir gesehene vermeintliche Problemlösung leider nicht funktioniert hätte. Also 2:0 für Riemsloh, somit ein traumhafter Einstand für mich als Mannschaftskapitän.
Kurze Zeit später hatte immerhin Peter Schiffer am ersten Brett gegen Florian Schwitters aus seiner spanischen Eröffnung einen halben Punkt festgemacht. Neuer Stand 2,5 zu 0,5.
Maximilian war irgendwo in seiner französischen Verteidigung falsch abgebogen und stand nach eigener Aussage eigentlich komplett auf dem Acker. Dieses änderte sich schlagartig als sein Gegner völlig grundlos einen Turm einstellte. Kurze Zeit später hatte Maximilian gewonnen und wir waren auf einen Punkt herangekommen.
Zwischenzeitlich hatte Ralf Schmidts Gegner Michael Berger Remis angeboten, was Ralf aber, nachdem ich ihn über den Spielstand informiert hatte, zum Wohle unserer Mannschaft nicht annahm.
Kurze Zeit später kam Dennis Hahn auf mich zu nachdem Andreas Schwitters ihm ebenfalls ein Remis angeboten hatte. Ich hätte natürlich gerne gesehen, dass er noch weitergekämpft hätte, da er aber mit den Folgen des Nachwuchsbedingten Schlafmangels zu kämpfen hatte war der halbe Punkt bei einem Bauern weniger auch nicht zu verachten. Das hat natürlich auch den Vorteil das Dennis der erste Schritt zur Titelverteidigung als Remiskönig der Kreisliga gelungen ist.
Ralf hatte sich in der Zwischenzeit ein komplett gewonnenes Endspiel mit Springer gegen Läufer erarbeitet, welches er dann auch mit Blitzsauberer Technik nach Hause brachte. Dadurch sicherte er uns das verdiente 3:3 und den ersten Mannschaftspunkt der Saison.
Da Günter und Dennis direkt nach Hause fuhren, waren wir dann bei der abschließenden Nachbesprechung noch zu viert im Turm.
Auch wenn etwas mehr drin gewesen wäre sind wir mit dem Punkt aus Riemsloh mehr als zufrieden und freuen uns jetzt auf unser auf den 11.10.26 verlegtes Heimspiel gegen Dissen- Bad Rothenfelde. Insbesondere werden Günter und ich versuchen es besser zu machen, wobei wir natürlich durch deren 6 zu 0 gegen unsere neue Vierte gewarnt sind.
Dr. Jochen Wagner