Die Entscheidungsträger des Deutschen Schachbundes wurden für ihre Erklärung, die laufende Saison in den Zweiten Bundesligen bis zum Jahr 2021 auszudehnen (siehe Armins letzten Beitrag), in verschiedenen Foren („Schachticker“, „Perlen vom Bodensee“) kritisiert. Dabei geht es zum einen um die Entscheidung selbst, die ich gleichwohl nachvollziehen kann. Denn wie soll am Schachbrett über Stunden ein Mindestabstand von 1,5 m gewahrt werden? Da helfen auch keine Schutzmasken mehr, die ja ab Samstag zum Alltag des Öffentlichen Lebens in Osnabrück gehören werden.
Zum Zweiten wird, meines Erachtens zu Recht, der Stil der Entscheidungsfindung bemängelt. In diesen Prozess waren offensichtlich andere Gremien nicht eingebunden, vor allem die Landesverbände selbst nicht, die ja mit allen unteren Spielklassen, bis hinunter zur Kreisklasse, hiervon betroffen sind. Diese Entscheidung wurde wohl nur vom Vorstand des DSB gefällt, und nur für die Zweiten Bundesligen. Insofern gibt es Stimmen, die den DSB bitten, diese Entscheidung zu überdenken. Wir werden sehen, ob noch weitere Diskussionen folgen werden, zunächst mal müssen wir davon ausgehen, dass der gesamte Ligenbetrieb bis Anfang nächsten Jahres ruhen wird. Letzte Klarheit und Sicherheit wird erst dann bestehen, wenn ein Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt und verteilt werden kann – und das kann dauern. Letzten Endes besteht in den Schachgremien offensichtlich ebenso Unklarheit über das weitere Vorgehen wie zwischen Bundes- und Landesregierungen und einzelnen Städten. Auch das kann man verstehen, schließlich gab es eine Situation wie die derzeitige noch nie; schön ist es gleichwohl nicht.
Wir werden uns als Verein Gedanken machen müssen, wie wir mit den weiteren gesetzlichen Auflagen umzugehen haben. Spitzensportler und Profifußballer dürfen ja unter Auflagen wieder trainieren, als Nächstes wird dies wohl -kontaktlosen- Sportarten im Freien erlaubt werden. Aber was ist mit Schach? Wir wissen es einfach nicht! Auch nicht, wann wir den Barenturm wieder für Vereinsabende öffnen können. Nur der Verfasser dieser Zeilen hat es leicht, Fernschach ist wohl die einzige Sportart, die derzeit keinen Einschränkungen unterliegt…
Im Schatten dieser ungewissen Situation fand gestern der wöchentliche Vereinsabend statt, als Schnellturnier mit 10 Minuten/Partie. Mit dabei waren leider nur 10 Teilnehmer, deutlich weniger als zuletzt, wo es ja über 20 Spieler zu verzeichen gab. Der Schreiber war wegen eines anderen Termins verhindert, aber was ist mit den anderen früheren Teilnehmern? Wer Wünsche oder Anregungen hat, vor allem auch wegen der gewünschten Bedenkzeit, kann dies gerne unserem Spielleiter mitteilen! Wir sind da ganz offen und möchten möglichst allen Vereinsmitgliedern auch in dieser Zeit ein möglichst gutes Angebot bieten.
Sieger wurde gestern Nobby19 vor mirko1977, Blunderfull_Night, Shougitai, Holzwurm2 und chessfunk. Das nächste Turnier findet am kommenden Dienstag, 29.April, statt, dann mit hoffentlich mehr Teilnehmern.