Abschlussbericht Landesliga Saison 2019/20

Eigentlich hätte gestern das letzte (Nachhol)Spiel der coronabedingt verlängerten Landesligasaison 2019/20 stattfinden sollen, es stand noch unser Auswärtsspiel in Bremen, gegen die vierte Mannschaft von Werder, aus. Da jedoch alle anderen Begegnungen bereits stattgefunden hatten (oder auch nicht, viele Paarungen der beiden letzten Runden wurden ja abgesagt), alle Entscheidungen bereits gefallen und vor allem die Infektionszahlen in Stadt und Landkreis Osnabrück und der Stadt Bremen bekanntlich in den letzten Wochen hochgeschnallt waren,  stand für uns außer Frage, uns nicht in unnötige (Corona)Gefahr zu begeben und dieses Auswärtsspiel ebenfalls abzusagen.

Somit ist es Zeit, ein Saisonfazit zu ziehen: In der Endtabelle belegen wir mit 8:10 (eigentlich 8:8) Punkten den sechsten Tabellenplatz. Damit haben wir unser Ziel erreicht, sicher die Klasse gehalten und können auch in der plangemäß im Herbst 2021 (!)  zu startenden nächsten Saison wieder dort antreten. Soweit gut. Die Saison war natürlich durch die   Coronapandemie und die  damit einhergehende Saisonunterbrechung geprägt. Fragwürdig auch die Entscheidung des NSV-Spielausschusses, die beiden letzten Spieltage im September/Oktober nachzuholen. Fast alle anderen Entscheidungsträger im Bund, anderen Landesverbänden und den meisten Bezirken entschlossen sich  bekanntlich dazu, die Saison im Frühjahr 2021 zu Ende zu spielen oder zu einem Saisonabbruch.  Meine Meinung habe ich auch gegenüber dem NSV-Präsidenten deutlich gemacht, aber die knappe Mehrheit der Niedersächsischen Vereine  war wohl für die Austragung. Vorteil ist halt, dass es eine Abschlusstabelle gibt und -fast- Jeder weiß, in welcher Liga er später spielen wird.

Wie sieht es in der Landesliga Nord aus? Der Aufsteiger, Werder Bremen III, war die stärkste Mannschaft und hätte sicherlich auch am Brett den Aufstieg perfekt gemacht.   Anders sieht es beim Abstieg aus: Hellern II sagte am letzten Spieltag  die Begegnung gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Werder IV ab und ergab sich kampflos in ihr Abstiegsschicksal. Allerdings sah die Bilanz bis zu dieser Begegnung recht desaströs aus und den Abstieg kann man so als „verdient“ bezeichnen. Aber man weiß natürlich nie, eine Chance gibt es am Brett immer! Profitiert von der Saisonfortsetzung hat ohne Zweifel Werder IV:  Durch zwei kampflose Siege (eben auch Hellern II) katapultierten sie sich noch vom 10. auf den 5. Platz.  Zittern müssen nun noch unsere Freunde von der SG Osnabrück. Die Mannschaft schätze ich stärker ein, sie hatten das Pech, in der vorletzten Runde -vermutlich coronabedingt- auf mehrere Stammkräfte verzichten zu müssen und  die wichtige Begegnung gegen die Zweitvertretung von Nordhorn-Blanke zu verlieren. Und dass bei steigenden Infektionszahlen auf die  Fahrt nach Uelzen verzichtet wurde überraschte mich nicht sonderlich. Sie sind nun darauf angewiesen, dass in der Oberliga Delmenhorst die Klasse hält und werden bis Frühjahr nächsten Jahres zittern müssen. Die SG ist wohl der Corona-Hauptleidtragende.

Und die Einzelbilanz unserer Mannschaft? Erfreulich vor allem die Zuverlässigkeit „meiner“ Jungs!  In nur vier einzelnen Partien wurde Ersatz benötigt, davon allein zweimal für mich (allerdings dürften eine Japanreise und die Hochzeit meines Sohnes als gute Entschuldigungen gelten).  Sehr erfreulich auch, das in der entscheidenden Oktoberrunde alle Stammspieler die Fahrt nach Nordhorn mit- und dort den Klassenerhalt pefekt machten! Individuell dürften allerdings nur drei Spieler mit sich zufrieden sein: Dirk erwies sich am Spitzenbrett als die Zuverlässigkeit in Person und  glänzte unbesiegt mit 5/8 und einer Erfolgszahl von 2278, Paul an Brett 2 erreichte mit wie immer kompromisslosem Spiel 4/7 und eine Erfolgszahl von 2142 und natürlich Lukas, der am vierten Brett mit 6/8 und einer Turnierleistung von 2217 in für ihn neue Dimensionen vorstieß! Weniger erfreulich allerdings, dass wir anderen 5 Spieler sämtlich unter der 50%-Marke blieben. Den Klassenerhalt verdanken wir der Tatsache, dass im Gegensatz zu unseren Konkurrenten um den Klassenerhalt kein Spieler gänzlich enttäuschte, wir alle zumindest im Rahmen unserer Erwartungen blieben und jeder an den 50% kratzte. Und nicht zu vergessen unsere Ergänzungsspieler aus der Zweiten, Nenad, Justin und Robin, die mit 2/4 und wichtigen Brettsiegen gegen Werder III und Hellern II die dortigen Mannschaftserfolge sicherten.

Und wie geht es weiter: So Corona es will startet die nächste reguläre Saison im Herbst 2021. Wesentliche Bedingung dafür dürften meiner Einschätzung nach allerdings Fortschritte in der Wissenschaft und die Entwicklung eines Impfstoffes sein. Und die Frage bleibt ohnehin, welche Mannschaften und welche Spieler dann noch an den Start gehen werden,  vor allem ohne Impfstoff wird es meines Erachtens eine erhebliche Einbuße an Spielwilligen geben. Also Abwarten…    Mitte November startet nun zunächst auf Landesebene die Überbrückungsliga, wofür auch wir gemeldet haben. Hier geht es „nur“ um die Ehre und die Möglichkeit, den Spielwilligen die Gelegenheit hierzu zu geben. Wer allerdings von unseren Leuten bei den derzeitigen Infektionzahlen ans Brett treten möchte oder ob gar eine generelle Absage „von oben“ kommt, bleibt abzuwarten.  Wer spielen möchte hat aber voraussichtlich hierzu die Chance, zunächst am 15.11. gegen die Zweitvertretung von Hellern.  Aber das Wichtigste ist: bleibt gesund!!!

Gerhard Müller, Kapitän 1. Mannschaft