Mit dem gestrigen Abend fanden die Vorrunden in den insgesamt 13 Ligen (mit jeweils vier parellelen Gruppen) der zweiten Saison der Online-Liga des Deutschen Schachbundes und dem Mitveranstalter ChessBase ihren Abschluss. Insgesamt waren über 3000 (!) Spieler in 385 Mannschaften am Start, darunter auch etliche Titelträger. Damit war ein deutlicher qualitativer und quantitativer Aufschwung gegenüber der Premierensaison im Sommer letzten Jahres zu verzeichnen. Diese Veranstaltung war und ist eine wichtige Sache, um auch in Pandemiezeiten ein Mannschaftsgefühl zu erhalten, ein Dank den Organisatoren und den vielen Helfern im Hintergrund! In jeder Liga haben sich aus den vier Gruppen die ersten beiden Mannschaften für das Viertelfinale qualifiziert, in der übernächsten Woche geht es dann im KO-System und den Kämpfen um die Titel weiter. Positiv zu berichten ist auch, dass das System nun wesentlich stabiler lief, m.W. liefen fast alle Partien und Kämpfe einwandfrei ab. Eben fast, wie berichtet waren wir gleich in der ersten Runde von einer kleinen Panne betroffen…
Erfreulich war, dass unsere Spitzenspieler zu einer Teilnahme bereit waren und dies auch in großer Zuverlässigkeit durchhielten. Vermutlich und wenig überraschend leiden eben die sportlich orientierten Schachspieler unter den pandemiebedingten Absagen von Spiel- und Turniermöglichkeiten am meisten. Interessant auch, dass unter den 32 Mannschaften in der höchsten Klasse, der ersten Liga, drei Osnabrücker Vereine, und damit ebenso viele wie aus den deutschen Schachhochburgen und Großstädten Berlin und Hamburg, vertreten waren! Wenn es heute, wie bis vor 30 Jahren unser OSV, nur einen Osnabrücker Verein gäbe der leistungsorientiertes „Spitzenschach“ anstrebt, was wäre dann möglich…
Wie schon in den einzelnen Spielberichten erwähnt konnten wir mit unseren Leistungen fast immer zufrieden sein, erst mit dem einzigen unbefriedigenden Auftreten in der vorletzten Runde gegen den SK Bad Homburg mussten wir unsere Hoffnungen auf den zweiten Platz begraben. Aber mit 7 : 7 Mannschaftspunkten und dem geteilten 3. – 5. Platz haben sich unsere Recken wacker geschlagen! Hinter dem – natürlich unangefochtenen – Sieger SF Deizisau qualifizierte sich aus unserer Gruppe der SV Dinslaken für das Viertelfinale, in dem u.a. auch so wohlklingende Namen wie Werder Bremen, Bayern München und die SG Porz vertreten sind.
Und wie sieht die Einzelbilanz unserer Spieler aus? An Brett 1 konnte Dirk leider nicht sein starkes Auftreten aus der ersten Online-Saison im Sommer 2020 bestätigen, das Handikap abendlicher Verpflichtungen und die Unmöglichkeit, sich hierdurch mit einem notwendigen Maß auf seine extrem starke Gegnerschaft (DWZ-Schnitt 2315 !) zu konzentrieren waren hierfür ausschlaggebend. Und Onlinewettkämpfe dürften in der Regel den computeraffinen jüngeren Spielern eher entgegenkommen: so unserem Paul, der mit 5/7 gegen eine Gegnerschaft von 2244 eine glänzende Leistung ablieferte und mit dem Erfolg gegen Deutschlands Besten, Alexander Donchenko, für den Höhepunkt aus OSV-Sicht sorgte. Unser Neuzugang Ivan bestätigte mit 4/7 gegen eine Gegnerschaft von 2141 und nur einer Verlustpartie (gegen die deutsche Nr. 2 Matthias Blübaum), dass er eine wichtige Verstärkung für uns darstellt. Lukas begann stark, aber drei Niederlagen zu Saisonende trübten ein wenig die Bilanz (2,5/6, Gegnerschnitt 2087) . Als Ergänzung sind Achim (0,5/1) und der Berichterstatter (0/1) eingesprungen.
Und wie geht es weiter? Mittlerweile hat der NSV die Spieltermine für die Landesliga, also so „richtig am Brett“, bekanntgegeben, losgehen soll es am 10. Oktober. Wir können nur hoffen, dass sich bis zum Herbst das Leben zumindest einigermaßen normalisiert hat! Vielleicht kommt es aber auch nach dem Erfolg dieser Saison zu einer Neuauflage der Online-Liga? – wir wären wieder dabei!