In der zweiten Runde traten wir in Bremen-Mahndorf an, gegen die Sfr Bremer Osten. Wir waren gerade noch rechtzeitig der Vollsperrung auf der A 1 gewahr geworden, alle Spieler konnten über die vorverlegte Abfahrtszeit informiert und die Uhren in dem schönen Bürgerhaus schließlich pünktlich angestellt werden. An allen Brettern entwickelten sich eher schwerblütige Positionspartien und es dauerte gut drei Stunden, bis die ersten Ergebnisse eintrafen: An Brett 4 verkomplizierte Lukas einen ruhigen Franzosen, aber musste schließlich doch ins Remis einwilligen. Am sechsten Brett hatte Geert wie üblich eigene Wege in einer vom Weißen angestrebten ruhigen Stellung beschritten und fraß dabei viel Zeit, mit 60 Minuten weniger auf der Uhr als sein Gegenüber. Meine Bedenken waren jedoch unbegründet, Geert vereinfachte die Stellung, spielte schneller und erreichte ein weiteres sicheres Schwarzremis.
In der vierten Spielstunde wurden dann auch unsere beiden anderen Schwarzremisen vereinbart: Dirk an Brett 2 und der Mannschaftsführer am achten Brett hatten solide Positionspartien hingelegt, auch hier wurden Versuche zur Verkomplizierung abgewehrt. Beide Punkteteilungen machten jedoch deutlich, dass wir die Punkte mit nach Osnabrück würden nehmen können, da alle unsere Weißpartien teils deutliche Vorteile aufwiesen!
In Führung schoss uns Sven an Brett 7, der in einem unorthodoxen Holländer seinem Gegner eine Qualität abnehmen und diese schließlich sicher verwerten konnte: 3 : 2 für uns nach 4 Stunden. Wenig später krönte Paul an Brett 3 eine stark vorgetragene Angriffspartie mit einem Qualleopfer, welches den Schwarzen in einer hilflosen Stellung zurückließ und schließlich die schwarze Dame gewann. Es stand 4 : 2 und wir hatten zwei weitere Weißtrümpfe in der Hand. Nach über 5 h Spielzeit führte Ivan am Spitzenbrett seine Endspielkünste zum Sieg und als Achim seinen Vorteil verdichtete, sah es nach einem Kantersieg aus. Nach über 6 h Spielzeit verließ ihn jedoch die Konzentration, und als er mit sehr wenig Zeit auf der Uhr einen simplen zweizügigen Gewinn übersah, musste er schließlich in unser einziges Weißremis einwilligen.
Unter dem Strich steht ein auch in der Höhe völlig verdienter 5,5 : 2,5 Auswärtssieg, in keiner Partie standen wir schlechter und alle Spieler lieferten konzentrierte Leistungen ab. In dieser Form können wir dem nächsten Spieltag, am 11. Dezember im Barenturm gegen die Bremer Schachgesellschaft von 1877, beruhigt entgegensehen.