Wie bekannt haben sich der Niedersächsische Schachverband und die Bezirke zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs entschlossen. So ganz unumstritten ist diese Entscheidung bei hohen und zuletzt wieder ansteigenden Inzidenzwerten nicht, wofür allein schon die Tatsache spricht, dass die Bremer SG auf die heutige Fahrt nach Nordhorn verzichtet und eine kampflose Niederlage in Kauf genommen hat…
Wir hatten es heute im Barenturm mit dem Aufsteiger Bremer Osten zu tun, eine sympathische Mannschaft, gegen die wir zum ersten Mal antreten durften. Bei uns fehlten mit Paul und Ivan unsere etatmäßigen Bretter 2 und 3, was einen spannenden und engen Mannschaftskampf erwarten ließ. Bevor es losging gingen wir aber schon mit 1:0 in Führung: Svens Gegner war kurzfristig ausgefallen und konnte nicht mehr ersetzt werden. Die nächsten zwei Stunden passierte wenig, bis auf die Tatsache, dass ich mich wegen eines etwas unüberlegten Zuges zum tiefen Nachdenken gezwungen sah, um ganz früh entscheidenden Nachteil zu vermeiden. Dies gelang mir zum Glück ausgezeichnet und wenig später stand ein total ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett: Remis. Diesem Remis folgten in kurzer Abfolge weitere durch Dirk an Brett 1, Geert an 4 und Lukas an 2. Mit einem Punkt in Führung kommt man natürlich mit jedem Remis dem angestrebten Mannschaftssieg näher: 3:2!
Die noch laufenden Partien mussten schließlich über Wohl und Wehe entscheiden. Achim an Brett 3 hatte, wie er nach der Partie sagte, einen zwischenzeitlichen Vorteil vergeben, aber zumindest keine Mühe, einen weiteren halben Punkt festzuhalten. Blieben die Partien unserer „Leihgaben“ aus der zweiten Mannschaft, Nenad und Bernd Meyer. Bernd an Brett 8 war in einem komplizierten Läufer-Springer Endspiel mit jeweils zwei verbundenen Freibaurn gelandet. Die Kiebitze schwankten lange Zeit zwischen Vorteil, Remis und Nachteil, bis schließlich zu unserer Erleichterung sich alles nach beiderseits ausgezeichnetem Spiel in Wohlgefallen auflöste und das sechste Remis unterschrieben war. Kurz darauf hatte auch Nenad an 7 seine Partie beendet: Er stand die ganze Zeit über angenehm und hatte sein altes Übel, zu schnell und forsch vorzugehen, nach meiner vorherigen Ermahnung gut im Griff. Und im Endspiel zeigte er dann, was die gute alte Schachschule ausmacht und überspielte sein Gegenüber nach Strich und Faden zum 5:3 Endstand!
Mit nun 6:0 Punkten stehen wir weiterhin an der Tabellenspitze und wollen versuchen, noch längere Zeit oben mitzuspielen. Dafür benötigt es allerdings einen weiteren Sieg in zwei Wochen, im Auswärtsspiel bei der Bremer SG…