Nach der coronabedingten Spielpause wird bekanntlich in den Landes- und Verbandsligen des NSV die Saison fortgesetzt. Eine äußerst kontrovers diskutierte Entscheidung, unter anderem waren alle fünf Mannschaften des Bezirks Osnabrück dagegen. Und in der Verbandsliga Nord z.B. wurden 7 von 8 Begegnungen mit einem kampflosen 8:0 „entschieden“. Da aber weder wir noch andere Mannschaften sich kampflos in das Abstiegsschicksal begeben wollten finden die Paarungen in der Landesliga zum allergrößten Teil statt. Nur gut, dass ausnahmsweise eine Verlegung der Begegnungen erlaubt wurde und die Mannschaft von Werder Bremen IV freundlicherweise unserem Antrag auf Spielverlegung stattgab! Zum vorgesehenen Termin am 13.09. hätten uns nur 5 Spieler zur Verfügung gestanden…
Am heutigen Sonntag stand so unser vorletzter Kampf an, gegen die zweite Mannschaft von Nordhorn-Blanke. Ich war froh, unseren Stammachter zur Verfügung zu haben und unser Ziel war klar: mit einem Sieg endgültig den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Im Gegensatz zu uns mussten die Nordhorner mit einigen Ersatzleuten antreten, was unsere Aufgabe auf dem Papier als lösbar erschienen ließ. Bevor allerdings der Kampf so richtig losging verfinsterte sich meine Miene: Geert neben mir stellte nach 7 Zügen und ca. 15 Minuten ganz simpel eine Qualle ein. Alle anderen Partien ließen einen eher schwerblütigen Kampf erwarten. Nach und nach entwickelten sich aber mehrere Partien günstig für uns! Nach ca. 2 h konnte ich an Brett 3 und 4 Vorteile für Achim und Lukas konstatieren und darüberhinaus gingen wir an Brett 7 durch Sven in Führung, der zuvor seinen Stellungsvorteil ausgebaut hatte und dann die gegnerische Dame einfangen konnte. Es folgte ein Remis durch den Berichterstatter, diese Partie war immer im Gleichgewicht. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Achim gewann: 2,5 für uns! Und nachdem Geert mit gütiger Hilfe seines Gegenübers sogar ein Mattnetz spinnen konnte war die Messe quasi schon gelesen. Dem 3,5 zu 0,5 folgten kurz nacheinander Remisen von Bernd an Brett 8, Dirk an 1 und Paul an 2, zumeist aus leicht vorteilhaften Stellungen. Nur Lukas hatte den Ehrgeiz, seine Partie auch zu gewinnen, was ihm auch problemlos gelang. Schon vor der Zeitkontrolle, um 13.45 h, war somit unser 6:2 Sieg amtlich und der Klassenerhalt unabhängig von allen denkbaren Ergebnissen und Konstellationen in trockenen Tüchern.
Am 25. Oktober können wir ganz entspannt zum Nachholspiel nach Bremen fahren, während es für unsere Gastgeber wohl noch um etwas gehen dürfte. Ob es einen oder zwei Absteiger aus unsere Liga geben wird entscheidet sich erst im Frühjahr 2021, wenn die beiden letzten Runden in der Oberliga ausgetragen werden. Und die nächste Saison soll im Herbst 2021 starten. Ist diese Flickenschusterei sinnvoll?
Bis dahin wird auf Landesebene ebenso wie im Bezirk eine Überbrückungsliga angeboten. Wir werden uns bemühen, hierfür eine Mannschaft zu melden und auf unserer Homepage auch zu berichten.
Erst nach Verfassen dieses Berichtes, was bereits am frühen Nachmittag geschah, war der Homepage des NSV zu entnehmen, dass alle (!) anderen Begegnungen unserer Staffel mit kampflosen 8:0 Ergennissen endeten, also keine einzige andere Partie gespielt wurde. Dies schmälert zwar nicht unsere Leistung, macht aber die sportlich total unbefriedigende Entscheidung des NSV-Spielausschusses deutlich. Hellerns Zweite hat damit „freiwillig“ den Weg in die Verbandsliga angetreten und die SG Osnabrück, der offensichtlich die Fahrt nach Uelzen unter den gegenwärtigen Corona-Verhältnissen unzumutbar erschien, muss als Vorletzter auf günstige Ergebnisse der Oberliga hoffen. Damit endete die Saison 2019/20 unter schwierigen Bedingungen m.E. in einer Farce, eine sportlich befriedigende Lösung war dies nicht!