Ersatzgeschwächt fuhren wir am Samstag nur zu fünft nach Nordhorn zu unserem letzten Auswärtsspiel der Saison. Nikolai und David hatten im Vorfeld abgesagt, mit Jakob konnten wir einen bärenstarken Ersatz gewinnen, eine zweite Aushilfe sagte leider kurzfristig ab. Aber das sollte eh keine Rolle mehr spielen, denn unsere Position auf dem dritten Tabellenplatz war komfortabel und ohne Ambitionen nach oben. Aber starten mussten wir mit einem 1:0 für Nordhorn.
Jakob machte an Brett 5 auch gleich kurzen Prozess mit seinem über 500 DWZ- Punkten unterlegenen Gegner. Trotzdem meinte Jakob, die Fahrt hätte sich gelohnt, immerhin hätte er einige schöne Opfer durchrechnen können, das schönste sogar hätte er am Brett gar nicht gesehen. 1:1
Diesmal an Brett 3 spielend wollte ich mich nach den letzten viel zu passiven Partien nicht wieder so einfach meinem Schicksal ergeben, sondern endlich auch mal die Initiative ergreifen. Das gelang mir auch bedingt, jedoch fand mein Gegner für alle meine Angriffsversuche eine Lösung, so dass wir uns nach 25 Zügen schon die Hände reichten. 1,5:1,5
An den drei letzten verbliebenen Bretten ging es zum Teil hoch her. Justin, wie immer Brett 1, hatte im Mittelspiel einen Bauern verloren, behielt aber die Ruhe und verwickelte dann seinen Gegner zunehmend in Komplikationen. Erst gewann Justin den Bauern zurück, dann noch einen dazu und als er dem Gegner komplett die Struktur zerpflückte, schickte Justin einen Freibauern gen Grundlinie, der nicht mehr aufzuhalten war. 1,5:2,5
Zur gleichen Zeit quälte sich Roman an Brett 2 mit einem Gegner, der durchweg an seinen Brötchen kaute und ab dem 25. Zug unter 5 Minuten bis zur Zeitkontrolle hatte. Roman hatte mal wieder nicht rochiert (was nicht schädlich war) und erhöhte zunehmend den Druck im Zentrum. Bei der kurzen Unruhe um Justins Sieg verlor der Nordhorner den Faden und ließ seine Zeit ablaufen. Unglücklich aber auch unnötig. 1,5:3,5
Nun spielte nur noch Ole an Brett 4. Er wird momentan immer stärker und erfindungsreicher und etabliert sich als feste Größe in der Mannschaft. Lange hatte Ole an einem Figurenopfer in die Rochadestellung gerechnet, sodass auch er früh in Zeitnot kam. Im Gegensatz zu Romans Gegner aber ließ sich Ole nicht ablenken und erntete für das Opfer sogar 4 Bauern, was ihn zwischenzeitlich in eine gute Position brachte, obwohl er 2 der 4 Bauern dann doch zurückgeben musste. Nachdem aber die Damen getauscht waren und sich nur noch Turm, Läufer mit 3 Bauern und Turm mit 5 Bauern gegenüberstanden und angesichts der Tatsache, dass uns der Mannschaftssieg nicht mehr zu nehmen war, reichte man sich die Hände. Denn unklar war die Stellung für beide Seiten und jeder Fehler hätte das Schicksal in die eine oder andere Richtung besiegeln können. 2:4
Insgesamt war es ein erfolgreicher Tag in Nordhorn ohne Verlustpartie (zumindest am Brett). Entspannt können wir so dem Saisonende entgegensehen.
Andreas Festl