Leider war auch der zweite Spieltag von ausfällen geplagt, aber auch hier konnten wir ein starkes Team aus Ersatzspieler rekrutieren mit Hannes Herfordt, Jakob Speck, Kurt Steinkamp und Dennis Hahn.
Der Start hatte noch eine kleine Hürde gehabt, da Klaus-Dieter an Brett 3 mit Schwarz leider den Termin anders in Erinnerung hatte, musste er mit ca. 30min weniger auf der Uhr starten. Das störte ihn aber nicht so sehr, weil er mit seiner jahrelange Spielerfahrung oftmals sehr schnell spielt. Somit gelang es ihm schnell ein Remi zu erzielen. 0,5:0,5
Der erste Sieg kam auch recht früh an Brett 8 mit Weiß durch Kurt, der scheinbar seine Fokushose angezogen hatte. Um ihn zu zitieren „war halt nicht sehr spannend, da ich im abgetauschten Franzosen relativ schnell gewonnen habe“. Die Stellung zum Schluss war eh für ihn gewonnen, aber der alte Taktikfuchs hatte ein Qualitätsopfer mit Turm gegen Springer gesehen und musste es gleich spielen, weil der den Turm danach wieder zurückgebekommt. Sein Gegner war von der DWZ auch um ca. 600 Punkte schwächer. Also 1,5:0,5 für uns.
Die nächste Partie mit Schwarz die sich entscheiden sollte, war an Brett 6 von Hannes. Er spielte symmetrisches Englisch, wo sein Gegner eine scharfe Variante mit dem frühen e4 gewählt hat. Dann hatte einen starken Bauernzug mit g4 und g5, welcher seine Figuren Vertrieb und ihm die Initiative ermöglichte. Sein Gegner entschied sich dann für ein paar Züge und ein Springeropfer, welche nicht sehr korrekt waren. Nachdem die Damen getauscht waren, lief dann noch der e4 Bauer und dann gab sein Gegner auf. 2,5:0,5
Danach war noch bei allen Spielern sehr viel offen in den Partien und es war nicht klar, wie es weitergehen würde.
Meine Partie an Brett 4 mit Weiß war eine sizilianische Eröffnung mit Läufer B5, der Rossolimo Variante. Ich stand nach der Eröffnung etwas besser, hab aber leider den Fuß vom Gaspedal genommen und meinem Gegner so die Chance gegeben selbst Druck zu machen. Nachdem wir aber mit 2:0 in Führung waren, entschied ich mich in ein leicht schlechteres Endspiel zu gehen, dass ich sicher Remi halten kann. Also 3:1
Dennis hatte es mit Schwarz an Brett 5 mit dem London System zu tun. Leider musste er früh auf einen Bauern verzichten und rannte diesem er leider den Rest der Partie hinterher. Doch dann gelang es ihm mit einem tollen Damenzug den Bauern wieder zurückzugewinnen. Dann gab es einen Zug den Remi hält und einen Zug, der in ein verlorenes Endspiel überleitet. Leider hat Dennis den falschen Zug gewählt, obwohl beide genau das Gleiche bewirken. Bei der späteren Analyse kam raus, dass Dennis besser steht, trotz Minusbauern. Leider 3:2
Am 7ten Brett kam die Reti Eröffnung gegen Jakob dran. Er konnte den Gegner schnell am Anfang überraschen und erspielte sich einen positionellen Vorteil. Er wickelte in ein leicht besseres Endspiel ab und nahm dann aber Remi an wegen des Vorsprungs der wir noch hatten. Nachdem er nach der Partie erfahren hatte, dass sein Gegner 500 DWZ-Punkte weniger hatte, hätte er natürlich weitergespielt. 3,5:2,5
Jetzt kam an Brett 1 Svens Einstiegspartie in die Saison. Ein sehr spannendes Match mit unterschiedlichen Rochaden und einer Menge taktischer Möglichkeiten. Leider musste Sven sehr früh eine eher offene Königsstellung hinnehmen und sich mit Figuren anstatt Bauern seine Stellung sichern. Es gelang ihm auch recht gut, bis die weiße Dame mit mehreren Manövern in die Stellung eindrang und er nicht mehr alles zusammenhalten konnte. Somit leider der Ausgleich 3,5:3,5
Und wieder mit der längsten Partie kam am Ende auf Brett 2 David. Mit Weiß spielte er b3 gegen die französische Verteidigung, auch genannt Horwitz-Angriff. Sein Gegner kannte es nicht (so wie ich), was ihm schnell eine etwas schlechtere Stellung einbrachte. David hatte es sich regelrecht kurz vorher angeschaut. Er gab einen Bauern her für das Läuferpaar und brachte Beide auf die besten Diagonalen, die Richtung König zeigten noch zusätzlich zu einer offenen g-Linie. Der König von Schwarz sah sich einem ziemlich harten Angriff ausgesetzt und musste einen Turm hergeben, was Weiß zwei 2 Leichtfiguren einbrachte. Das Endspiel war dann leider verloren, weil David einen gedeckten Freibauern hatte, denn man auch nicht mehr aufhalten konnte. War ein sehr schönes Spiel von ihm und brachte uns somit den Sieg mit 4,5:3,5 ein. Zweiter Sieg in der Saison, mal schauen, ob es so weitergeht. Danke nochmals an alle Spieler, ob Ersatz oder Stamm.
Matthias Niwinski