Spielbericht: Hellern III – OSV III 4,5 – 3,5

Am vergangenen Samstag traten wir in der Bezirksliga bei Hellern 3 an. Vorab sei gesagt, dass die personelle Ausgangslage schwierig war.  Aber alles der Reihe nach:

Schon einige Tage vor dem Spieltag war bekannt, dass die personelle Situation schwierig ist. Ein Großteil der Mannschaft fehlte und zuletzt musste auch Matthias als Mannschaftsführer passen. Aus der ursprünglichen Aufstellung der 3. Mannschaft verblieben so noch Justin und Klaus-Dieter. Jason, Luca und Alex als Jugendspieler halfen aus; ebenso Kurt sowie Maximilian und ich.

Maximilian erklärte sich bereit die Mannschaftsführung zu übernehmen.

Am regnerischen Samstag um kurz vor 16 Uhr standen Maximilian und ich im Vereinslokal von Hellern – weitere Spieler noch nicht in Sicht. Drohten unbesetzte Bretter? Gar eine Klatsche? Nur langsam löste sich die Unsicherheit und alle weiteren Spieler trafen quasi in letzter Sekunde ein.  Klar war direkt von Anfang an: Im Vergleich der DWZ-Zahlen waren wir stark unterlegen – ausnahmslos an jedem Brett war Hellern stärker aufgestellt.

Doch nun zu den Partien:
An Brett 1 spielte Justin mit den weißen Steinen gegen Martin Hart, einen sehr erfahrenen Spieler. Beide Spieler spielten stark und machten keine Fehler. Selbst die Engine schlug nur bis maximal 0,6 – Remis war die Folge.

Klaus-Dieter an Brett 2 spielte mit schwarz und sah sich dem forschen Angriff seines Gegners gegenübergestellt. Dieser startete einen vielversprechenden Angriff auf den König von Klaus-Dieter – doch dank seiner Erfahrung und mit klugem Spiel, wurde der Angriff abgewehrt. In der Folge der Abwicklung gewann Klaus-Dieter eine Figur und später auch die Partie.

Jason an Brett 3 spielte gegen einem um mehr als 200 DWZ stärkeren Gegner. Wirkte die Partie anfangs sehr ausgeglichen und offen, so stellte sein Gegner eine Figur ein und folgend war die Partie für den Spieler aus Hellern nicht zu halten. Es war kaum zu glauben, aber wir führten mit 0,5-2,5 . Sollte uns etwa eine faustdicke Überraschung gelingen?

Es ging folgend in die 3 Stunde der Begegnung. Mir blieb nur wenig Zeit da ich tief in der Verteidigung gegen meinen Gegner an Brett 6 steckte. Neben mir, an Brett 5 war Alex alles in den Angriff und opferte sogar eine Figur. Ich tat mich schwer meine Augen von der Partie zu lassen, so erfrischend und unbekümmert, wie er seinen Angriff vorgetragen hat.

An Brett 8 tauschte Kurt viele Figuren und es fanden sich noch König, Läufer und Bauern auf dem Brett wieder. Diese Stellung sah deutlich nach Remis aus. Luca an Brett 4 kämpfte mit einer offenen Linie und einer fehlenden Rochade – jedoch sah es nicht unmöglich aus dies zu halten. Maximilian, der Meister des Remis an Brett 7, wirkte verdächtig ruhig neben mir und auch ein Angebot zum Remis hatte ich noch nicht gehört. Und bei mir? Wie schon genannt, hatte mein Gegner die Initiative und ich war in der Verteidigung. Aber niemals wollte ich meinem um 300 DWZ überlegenen Gegner kampflos den Punkt überlassen.

Was folgte, war ein Remis von Kurt an Brett 8 und leider eine Niederlage von Luca an Brett 4. Sein Gegner war in den Angriff übergegangen, hatte die Stellung geöffnet und bei Luca war keine Gegenwehr mehr möglich – die fehlende Rochade tat weh.

Neuer Zwischenstand: 2 – 3.

Alex, an Brett 5 und links von mir, bog bei seinem Angriff falsch ab und sein Gegner fand nach über 20 Minuten Bedenkzeit den Hebel zum Gegenangriff. Leider, das muss man so sagen, wurde also der Angriff von Alex nicht belohnt und das fehlende Material machte sich bemerkbar. Es folgte eine Niederlage. Somit 3 – 3 der aktuelle Stand.

Wir waren weit weg von der drohenden Klatsche, aber war noch mehr drin?

Maximilian stand mehrfach „auf dem Acker“ – aber sein Gegner fand den Weg zum Sieg nicht. Somit entwickelte sich ein langes Endspiel jeweils mit Dame, Turm und einigen Bauern.

In meiner Partie stand mein Gegner nun besser als ich. Im Mittelspiel wählte ich einen falschen Abtausch und verlor in Summe 2 Bauern. Auch mein Läufer verpasste die Entwicklung und ich musste einen Bauern geben, um ihn ins Spiel zu bekommen. Das Ende? noch nicht!
Ich kämpfte mich irgendwie zurück, gewann einen Bauern und schaffte es zumindest meinem Gegner Kopfzerbrechen zu bereiten und ihm einiges an Zeit von der Uhr zu nehmen. Und so kam es, das mein Gegner einen fatalen Fehler spielte, ich diesen aber nicht gesehen habe und es nicht geschafft habe, seinen Turm zu gewinnen. Chance vertan! Solch eine Chance bekommt man ganz selten, das muss ich mir ankreiden lassen. Wenige Züge später wurde der Druck zu groß und die Freibauern meines Gegners wären nicht mehr zu halten gewesen.

Maximilian und sein Gegner fanden nur wenige Momente später die Einigung auf Remis und es war in Summe die Niederlage mit 4,5 – 3,5.

Es war die wohl erwartete Niederlage, schaut man sich die Aufstellung und Spielstärke der einzelnen Spieler an. Aber, es war nach dem Verlauf mehr drin und wir müssen uns ärgern, nicht zumindest ein Remis geholt zu haben.

Somit steht unsere 3. Mannschaft leider bei 3 Niederlagen aus 3 Partien. Spielen wir mit der vollen Besetzung, so sind mehr Punkte zu erwarten.

Ein großer Dank gilt allen Aushilfen und dem Kampfeswillen der Spieler – so brauchen wir uns in keiner Liga zu verstecken.

Dennis Hahn