Für viele Spieler war es die erste Partie nach -mindestens- einem Jahr: auch in der Landesliga ging es am Sonntag wieder los. Auf dem Programm stand für unsere Erste ein Heimspiel gegen den Hagener SV, nach dem Abstieg von Hellern und der SG Osnabrück das einzige Spiel gegen einen (Fast)Ortsrivalen. In der letzten Saison, also vor 2 Jahren, gab es eine chancenlose 2,5 : 5,5 Niederlage für unsere Erste, also war es eine Gelegenheit zur Revanche und natürlich eine wichtige Standortbestimmung für die neue Saison.
Durch den Zugang von Ivan haben wir uns an den vorderen Brettern natürlich verstärkt und das böse Wort Abstiegsgefahr soll in dieser Saison keine Rolle spielen. Wir konnten unsere Stammbesetzung an die Bretter bekommen, im Gegensatz zu unseren Gästen, wie an der Aufstellung ersichtlich wurde. So hatten wir an den letzten drei Brettern klare DWZ-Vorteile und die Hoffnung auf einen Mannschaftssieg.
Los ging es allerdings suboptimal: Vor allem bei Achim, nun an Brett 5 aufgestellt, aber auch bei Dirk an Brett 1 machte sich die lange Pause negativ bemerkbar. In komplizierter Stellung rechnete Achims Gegner weiter und Achims Dame war nur gegen das „Opfer“ eines Läufers (und ruinöser Stellung) zu retten: 0 – 1 nach gut zwei Stunden. Wenig später musste Lukas an Brett 4 ins Remis einwiligen, nachdem die Stellung verflacht war. Nach und nach besserte sich aber dann meine Stimmung. Zunächst entfachte Paul an Brett 2 in gewohnter Manier einen heftigen Königsangriff, der ihm eine Gewinnstellung einbrachte. Kurzzeitig, nur einen Zug lang, verließ er den Pfad der Tugend, wurde aber von seinem Gegner zum Glück nicht bestraft. So reichte ihm nach nur 23 Zügen der Gegner die Hand (pardon, den Ellenbogen) zur Aufgabe. Ausgleich.
Für die Führung sorgte der Mannschaftsführer und Berichterstatter an Brett 7, dessen Gegner für den geplanten Königsangriff eine verfehlte Aufstellung für seine Dame wählte, im 17. Zug seinen wichtigsten Bauern einstellte und wenig später aufgab. Nach einer kurzen Partieanalyse kehrte ich in den Spielsaal zurück und stellte mit Befriedigung fest, dass Sven am achten Brett nach einer zuvor optisch schönen Stellung mittlerweile mit einer Dame mehr verkehrte, woraus eine beruhigende 3,5 : 1,5 Führung resultierte.
Es gab aber zwei schwierige Stellungen von Dirk und Ivan an Brett 3. Kritisch vor allem die Zeiteinteilung von Ivan: mehrfach ließ er seine Bedenkzeit bis auf 5 Sekunden herunterlaufen, einmal bis auf 2 Sekunden, wo ich nur noch wenig Hoffnung hatte, dass er rechtzeitig zieht. Aber er gab gerade noch rechtzeitig Gas und landete nach zuvor sehr komplexer Position in einer Gewinnstellung, womit der Mannschaftssieg unter Dach und Fach war. Geert an Brett 6 gewann schließlich ein Turm-ungleiche Läufer-Endspiel mit Mehrbauer: 5,5 für uns! Am längsten spielte Dirk, der eine anfangs sehr verdächtige Stellung ausgleichen konnte, aber dann im Bestreben, noch mehr zu erreichen, den Bogen überspannte. So stand unter dem Strich ein 5,5 : 2,5 Erfolg gegen einen ersatzgeschwächten Gegenr aus Hagen, womit wir erfolgreich Revanche nehmen konnten.
Weiter geht es Ende November, dann steht die weiteste Auswärtsfahrt der Saison an, nach Tostedt. Dort wollen wir mit einem Erfolg unsere Ambitionen auf einen Platz im vorderen Mittelfeld untermauern.