An diesem ereignisreichen Wochenende mit vier Mannschaftskämpfen des OSV war auch die Erste dran, und zwar mit einem Auswärtsspiel in Leer gegen Fortuna Logabirum. Ein Wagen mit vier Spielern war ein wenig spät dran, wenn ich vorher sage pünktlich um 8 h treffen versteht das nicht Jeder. Aber die sympathischen Gastgeber verzichteten darauf, die Uhren um Punkt 10 in Gang zu setzen. Das haben wir auch schon anders erlebt…
Bei uns fehlte Lukas, für ihn konnte ich Nenad für die Fahrt in den hohen Norden gewinnen. Einmal in der Saison wollte ich nicht der Älteste sein. Die Leeraner traten wie zumeist mit ihrer Stammacht an, also u.A. mit Eltern und zwei Söhne der Familie Aden. Als Erster hatte Dirk seine Partie am Spitzenbrett mit einem Remis beendet, er hatte nicht gefrühstückt, fühlte sich entsprechend schlapp und hatte nichts aus der Eröffnung herausgeholt. Mit dem nichts herausgeholt wäre unser Brett 2, Paul, noch zufrieden gewesen. Er stand recht schnell schlecht, musste die Dame gegen Turm und Läufer geben und krankte darüberhinaus an seinen unzusammenhängenden Figuren: 0,5:1,5 nach ca. 2 Stunden.
Als Dritter war der Kapitän fertig: Ich hatte in der Eröffnung einen Bauern für einen überwältigenden Entwicklungsvorsprung geopfert, stand, wie auch schon im letzten Mannschaftskampf, auf Gewinn (im Nachgang sagte Stockfish wiederum +3) – und verpasste erneut den Ausheber, der gleich mehrfach möglich war. Auf Mal war dann alles getauscht und am Remis führte kein Weg mehr vorbei. Wegen mehrerer bedenklicher Stellungen war nicht nur mir dies Remis sehr unrecht. Mit dem 1:2 und noch 5 (!) laufenden Partien ging es dann auch nach der Zeitkontrolle in die Verlängerung und in die Schnellschachphase. Und wie standen die 5 Partien? Max an 3 ein verlorenes Turmendspiel, Achim an 4 und Nenad an 8 jeweils einen Minusbauern, Edward (5) unklar und Geert (6) Gewinnstellung. Der Kampf geht verloren, schieb ich meiner Frau per Whatsapp.
Zunächst musste Max seinem Gegner gratulieren, 1:3. Aber was dann folgte waren die oben skizzierten Irrungen und Wirrungen. Zunächst war Nenad in der fünften Spielstunde zu Gegenspiel gekommen und konnte Dauerschach geben, aber ob das helfen konnte? Etwas schon, denn Edward (nun Topscorer mit 3,5/4) gewann, nachdem er vorher seine Stellung verbessern konnte, recht plötzlich. Ich war gerade mal 5 Minuten an der frischen Luft, da kam die frohe Kunde. Beim Stand von 2,5:3,5 machte sich die Anderen auf die lange Heimfahrt, ich blieb mit nur sehr wenig Hoffnung bei Achim und Geert. Der Kapitän bleibt bis zum bitteren(?) Ende.
Mittlerweile hatte Geert die Stellung mit seiner Mehrfigur zu passiv behandelt, es drohte ein Dauerschach. Achim hatte im Leichtfigurenendspiel noch einen zweiten Bauern eingebüßt, meine Hoffnung sank noch mehr, aber dann konnte er seinem Gegner völlig überraschend eine Figur abluchsen und somit Gewinnchancen kreieren. Und beide Partien kippten: Geerts zum Remis und Achim behielt die Nerven und gewann. Endstand also 4:4, nachdem es lange Zeit viel schlechter ausgesehen hatte. Aber wie es kam hätten wir auch gewinnen können…
Mit 7:1 Punkten geht es nun als Spitzenreiter in die Weihnachtspause, bevor dann am 12. Januar Werder Bremen mit einer starken Mannschaft im Turm aufkreuzt. Die stärksten Gegner stehen uns noch bevor, noch ist unklar, wohin die Reise geht.
Gerhard Müller
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