Bereits zweimal haben wir über die rege Teilnahme unserer Jugendabteilung an den Deutschen Jugendmeisterschaften berichtet, nun ist es Zeit für den Abschlussbericht und ein Fazit. Dieses kommt allerdings „aus der Ferne“ und ohne mit den Akteuren gesprochen zu haben, doch bin ich recht sicher, die Gefühle unserer sechs Teilnehmer richtig wiederzugeben:
Wir berichtet hatten sich neben den zwei durch die Landesmeisterschaften qualifizierten Max Storm und Edward Bundan vier spielbegeisterte unserer Kids dazu entschlossen, das Flair dieser großartigen Veranstaltung mit ca. 600 Teilnehmern einzuatmen und kennenzulernen, wie es auf einer großen und offiziellen Meisterschft vor sich geht, incl. dem Gefühl, dass die eigenen Partien live in die ganze Welt übertragen werden. Begleitet wurden unsere Jungs durch Alexander Salim, dem an dieser Stelle ein großer Dank ausgesprochen sei! Er war eine Woche als Betreuer vor Ort, kümmerte sich um unsere Teilnehmer, musste evtl. auch mal Tränen nach verpassten Chancen und verlorenen Partien trocknen und versorgte die daheimgebliebenen -hoffentlich nicht besorgten- Eltern mit Informationen und Bildern ihres hoffnungsvollen Nachwuchses. Der Vorstand des OSV dankt dir herzlich, Alexander! Und sicherlich auch die anderen Eltern…
In der ODJM C gingen also Luca Sebastian Czubek und sein jüngerer Bruder Elia Sebastian, Florian Salim und Alex Arndt an den Start. Noch ohne DWZ-Zahl, ging Florian als Setzlistenletzter an den Start und musste wegen der ungeraden Teilnehmerzahl (91, !) in der ersten Runde aussetzen. Was ich aber dann in den folgenden Runden von Florian zu sehen bekam, erstaunte mich sehr! Er spielte mehrere für sein Alter und die fehlende Erfahrung erstaunlich reife Partien, und hätte er nicht häufig viel zu schnell gespielt, wäre wohl noch mehr für Florian drin gewesen! Trotzdem lag er nach 7 Runden mit 5,5 Punkten in der Spitzengruppe, musste aber dann die -im Leben übliche- Erfahrung machen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Trotzdem ist der 17. Platz unter den 91 Teilnehmern als ein großer Erfolg zu werten! Unsere weiteren Teilnehmer hielten sich während des gesamten Turniers immer im Mittelfeld auf: Luca Sebastian überzeugte dabei mit einem starken Endspurt und belegte schlussendlich den 33. Platz, was mit Setzlistenplatz 84 auch als großer Erfolg gewertet werden kann. Aber auch Alex (62.) und Elia Sebastian (76.) können mit sich zufrieden sein. Vor allem dürften alle die für zukünftige Meisterschaften notwendige „Turnierhärte“ erlangt haben!
In der U 18 hatte Max Storm, wie erwartet und in den Zwischenberichten schon geschrieben, einen schweren Stand gegen die fast ausschließlich stärkere Konkurrenz. Aber er spielte ein kampfbetontes Schach mit viel Ausdauer. So musste er in der letzten Runde das seltene Endspiel Turm vs. Läufer + 2 Springer verteidigen, in dem sein Gegner alles probierte, bis ihm die 50 Züge-Regel Einhalt gebot. Am Ende belegte Max mit 3,5/9 den 25. Platz, etwas über den Erwartungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Max sicherlich noch nicht so lange Schach spielt wie seine Konkurrenten. Ich entsinne mich noch, als wir in der Pandemiezeit einige Onlinepartien gegeneinander spielten, damals war er gerade erst Mitglied im OSV geworden. Eine tolle Entwicklung wie ich finde!
Last but not least kommen wir zu Edward Bundan, der seine bereits vierte Deutsche Meisterschaft mitspielte, mit Jahr für Jahr steigenden (eigenen) Erwartungen und nun im zweiten U 12-Jahr. Wir wissen, wie gut Edward mittlerweile geworden ist, kann er u.a. doch morgen Vereinsmeister werden. Aber auch die Konkurrenz wird Jahr für Jahr besser, sodass Edward „nur“ als Nr. 8 gesetzt war. Insgesamt spielte Edward ein an seinen Ansprüchen gemessenes durchwachsenes Turnier. Dies war auch mein Eindruck, fehlten mir doch überzeugend herausgespielte Siege, die einige Male erst durch taktische Überseher seiner Gegner zustande kamen. Trotzdem lag Edward mit 5/7 aussichtsreich in der Spitzengruppe, verlor aber dann nach einer strategisch schwächeren Leistung in der wichtigen vorletzten Runde. Unbedingt zum Siegen verdammt, gestaltete er aber dann die neunte Runde erfolgreich und kam so auf 6 Punkte aus den 9 Runden. Nun mussten die Ergebnisse der anderen Partien abgewartet werden. Und am Ende konnte Edward trotz allem jubeln: Er belegte schlussendlich den 7. Platz unter den 60 Teilnehmern, was aber, da nicht alle Teilnehmer für Deutschland spielberechtigt (z.B. Ukraine) sind, die Aufnahme in den Kader des DSB und die Teilnahmeberechtigung für die Welt- oder Europameisterschaften bedeutet! Eine weitere tolle Sache für Edward, der so Gelegenheit bekommen wird, sich wieder international gegen stärkste Konkurrenz zu beweisen!
Die gute Stimmung unter unseren Teilnehmern verdeutlicht auch das nachfolgende Bild, auch wenn keiner als Nr. 1 abschloss (v.l.n.r): Alex Arndt, Edward Bundan, Florian salim, Elia S. und Luca S. Czubek, Max Storm