Bevor im Juni und Juli zu ungewöhnlich späten Zeitpunkten die coronabedingt ausgefallenen Runden nachgeholt werden, stand gestern die ursprünglich letzte Runde auf dem Programm: das Spiel gegen die Oberligareserve von Nordhorn-Blanke. Die waren in den letzten Jahren immer unser „Lieblingsgegner“, weil uns ausnahmslos Siege (und die zumeist deutlich) gelungen waren.
Wir konnten mal wieder unsere Stammacht an die Bretter bekommen und so waren wir zuversichtlich, auch heuer wieder einen (Kanter)Sieg einfahren zu können. Und es ging auch gut los: Geert an Brett 6 gewann früh (bzw. der Gegner opferte unberechtigt) einen wichtigen Zentralbauern und nach weiteren ungenauen Zügen des Schwarzen und 2 h stand es 1:0. Zu diesem Zeitpunkt verkehrte Lukas an 4 schon mit einer Mehrqualle , die er sicher verwertete: 2:0. Ivan an Brett 3 spielte wieder eine starke Partie und gewann im Königsangriff: 3:0, aber da hatte Sven an Brett 8 durch eine petite combination schon einen Bauern gewonnen und vollstreckte fast zeitgleich zum 4:0! Die Tore waren wie die reifen Äpfel gefallen und zunächst verhießen die noch laufenden vier Partien nirgendwo Schlechtes und ein 6:2-Sieg schien gut möglich.
Nach -wieder einmal- ungenauen Zügen in der Eröffnung (man sollte in scharfen Varianten keine Tempi verlieren!) war meine Partie im Gleichgewicht und der Zeitpunkt gekommen, meiner stark aufspielenden, jungen Gegnerin ein Friedensangebot zu unterbreiten und den Mannschaftssieg abzusichern. Als ich mir dann in Ruhe die noch laufenden drei Partien anschaute, wurde mir klar, dass das mit dem Kantersieg nichts werden würde! Dirk an 1, dessen Stellung ich zuvor als im Gleichgewicht befindlich eingeschätzt hatte, musste noch vor der Zeitkontrolle für mich recht unvermittelt aufgeben.
Der geplante Maiwochenbesuch verzögerte sich dann wegen der noch laufenden zwei Partien. Paul an Brett 2 hatte zwischenzeitlich eine Stunde mehr auf der Uhr und die bessere Stellung. Doch sein Gegenüber mit DWZ nahe 2200 zeigte in Zeitnot eine starke Verteidigungsleistung, machte einfach keine Fehler, opferte eine Qualität gegen 2 Bauern und verstärkte seine Stellung mehr und mehr. Diese Partie versprach für uns keine Freude mehr und als auch Achim an Brett 5 eine starke Initiative des Weißen zuließ, zeigte sich, dass mein Remis richtig war: Beide Partien gingen verloren und statt eines Kantersieges wurde es der denkbar knappste Mannschaftserfolg mit 4,5:3,5.
Mit 9:5 Mannschaftspunkten stehen wir im vorderen Mittelfeld, in den letzten beiden Runden geht es für uns nur noch um die Verbesserung der individuellen Resultate: an einigen Brettern besteht hier noch Steigerungspotential…