Stark ersatzgeschwächt fuhren wir mit 3 Aushilfen zum Spiel gegen die 1. Mannschaft aus Fürstenau. Erst auf der Hinfahrt teilte ich Nikolai mit, dass er, ansonsten an Brett 3, heute die Speerspitze der Mannschaft bilden müsse. Er fluchte einige Zeit und meinte dann: „Wenn ich das vorher gewusst hätte, ich bin eh total erkältet…“. „Deswegen habe ich es Dir auch nicht vorher gesagt…“. Dann ging er in sich und nahm es letztendlich mit sportlichem Ehrgeiz, natürlich nach dem Motto: Viel Feind, viel Ehr. Und so kam es dann auch, so dass er gegen den spielstärksten Fürstenauer ran musste, der genau 300 DWZ- Punkte mehr auf dem Konto hat als Nikolai.
Zuerst ging es dann ruhig zu. Nach 70, 80 min. Spielzeit sah ich auf keinem der 6 Bretter irgendwelche Vorteile für den einen oder anderen, sei es an Material oder bzgl. der Stellung. Bis David an Brett 2 die Keule rausholte und mit einem fulminanten Opfer in die gegnerische Königsstellung einschlug. Er trieb dann mit der Dame den König auf ein Feld, das seinem Springer eine Gabel auf Dame und König ermöglichte. Danach tauschte er noch weiter gewinnbringend ab und zerlegte die Reste der gegnerischen Verteidigung. 0:1
Jakob an Brett 5 nahm das wohl zum Anlass auch loszulegen. Er bedrängte seinen Gegner auf dem Königsflügel, vermasselte ihm die Rochade und gewann zwingend eine Figur. Danach spielte Jakob ruhig und zielstrebig weiter, ließ sich nicht beirren und zwang den Gegner letztendlich zur Aufgabe. 0:2
Maximilian an Brett 4 und einer unserer neuesten (Re-)Zugänge Michael an Brett 6 fanden sich am Ende des Mittelspiels in engen bauernlastigen Stellungen wieder. Bei Maximilian waren es (glaube ich) je 6 Bauern und je einen Springer und bei Michael je 5 Bauern und je einen Läufer. Beide Partien waren irgendwann dann so festgefahren, dass nichts anderes als eine Punkteteilung Sinn machte. 1:3
Mein Gegner wollte unbedingt einen Sieg. Er opferte im Mittelspiel beide Springer für einen Turm + Bauern und bekam dadurch Stellungsvorteile. Nach einiger Zeit konnte ich mich jedoch freistrampeln und stand eigentlich besser, bis ich einen weiteren Bauernverlust nicht verhindern konnte. Das brachte mich auf die Verliererstraße. Ein gegnerischer Freibauer rannte los und meine beiden Springer waren zu träge. 2:3
Und was machte Nikolaian an Brett 1? Gefühlt standen nach 40 Zügen noch alle 32 Spielsteine auf dem Brett. Es war eng, man war sich aber unter den anderen Spielern weitestgehend einig, dass Nikolai etwas besser stand. Der starke Fürstenauer machte natürlich keine Fehler, ließ die Stellung kompliziert und zwang Nikolai wohl bewusst zu langem Nachdenken. Leider verlor Nikolai dann auf Zeit, auch er hat sich noch nicht an die neue Zeitnahme gewöhnt. 3:3
Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir aus Fürstenau einen Punkt mitnehmen, hätte ich ihn dankend angelächelt. Nach dem Spielverlauf zu urteilen ist die Punkteteilung aber fast schon bitter.
Vielen Dank noch mal an Maximilian, Jakob und Michael für´s Aushelfen, zumal alle 3 nicht mit leeren Händen vom Brett gegangen sind.
Andreas