Am letzten Samstag spielten wir die dritte Runde der Bezirksliga gegen SK Nordhorn-Blanke 4 in Nordhorn. Da die Mannschaft nach der zweiten Runde die Tabelle angeführt hatte, stand uns ein harter Kampf bevor. Auch dieses Mal traten wir nicht mit der vollzähligen Truppe an, konnten aber glücklicherweise wieder 2 fähige Ersatzleute in Form von Sigrun Daviter aus der 5. Mannschaft und Matthias Winter als guten Nachwuchs rekrutieren. Die Nordhorner waren auch nicht mit der Stammaufstellung da, aber auch mit gutem Ersatz.
An Brett 7 hatte es Sigrun nach nur wenigen Zügen sofort schwer, weil sie einen Springer hergeben musste. Dieser bewachte das Feld e2, was eine Gabel auf König und Dame ermöglichen würde. Da sie nun die Dame ziehen musste, konnte der Springer von einem Bauern geschlagen werden. Davon konnte sie sich nicht erholen und hat dann in der Folge auch noch einen Läufer eingestellt. Obwohl sie noch gekämpft hat, war hier nichts mehr zu holen, wodurch Nordhorn mit 1:0 in Führung ging.
Der Ausgleich kam aber kurz danach schon am 8. Brett von Matthias. Wie er mir nach dem Spiel sagte, wusste er nicht so recht was er für eine Eröffnung spielen sollte und entschied sich dann spontan für die russische Verteidigung. Es gelang im auch gut, alle Pläne der Eröffnung umzusetzen. Dann gewann er irgendwann einen Bauern auf der h-Linie und überspielte seinen Gegner daraufhin schnell und sicherte uns das 1:1.
Kurz nach der Partie konnte auch Max am 4. Brett seine Partie verwerten. Er spielte die Caro Kann Verteidigung und sein Gegner hätte früh einen Vorteil erlangen können, hat es aber nicht gesehen. Danach gingen die beiden früh ins Endspiel, in dem der Nordhorner eher unnötig einen Bauern einstellte. Dann hatte er einfach zu viele Schwächen, die Max ausnutzen konnte, was ihn zur Aufgabe zwang. 1:2
Zu meiner Partie an Brett 5 gibt es nicht so viel zu sagen. Ich bekam es mit der skandinavischen Verteidigung zu tun, woraus ich mir auch früh einen Vorteil erspielt habe. Doch habe ich leider im Mittelspiel etwas übersehen und musste in ein Turmendspiel mit einem Minusbauern abwickeln. Da es aber nur ein Doppelbauer war und dieser noch auf der gleichen Seite meiner Bauern war, konnte ich das Endspiel remis halten. 1,5:2,5
Die restlichen Partien waren alles andere als klar und somit auch unser Sieg noch nicht gewiss. Am dritten Brett hatte David eine wirklich schöne Stellung nach einer pseudo-catalanischen Eröffnung erspielt. Am Ende ging es in ein Turmendspiel mit unterschiedlich farbigen Läufern über, wobei David noch einen Mehrbauern hatte. Der Computer zeigte später, dass es wohl vorher eine Möglichkeit gab zu gewinnen, aber für Menschen war diese eher schwer zu finden. Somit einigten sich beide auf ein Remis und es stand 2:3.
Torsten hatte es am ersten Brett mit jemanden zu tun, der wohl vergessen hatte, dass wir keine Blitz- oder Schnellschachpartie spielten. Als Torsten schon eine halbe Stunde verbraucht hatte, fehlten seinem Gegner kaum 4 Minuten. Später war der Zeitunterschied bei über einer Stunde. Torsten selbst fand sich nie in Zeitnot, konnte aber nie den anderen Partien folgen, denn kaum hatte er gezogen und den Zug notiert, musste er sich wieder setzen, weil sein Gegenüber schon wieder gezogen hatte. Das Spiel war sehr spannend und war wahrscheinlich für unsere Seite verloren. Doch wie es oft passiert, verkalkulierte sich der Nordhorner. Es ging in ein Turmendspiel, in dem Torsten einen Freibauern umwandeln konnte, aber sich mit dem Turm gleich um 4 Bauern kümmern musste. Als ihm dies schließlich gelang, bedeutete das die Führung, die wir brauchten, um uns den Sieg fast schon zu sichern. 2:4
Da auch unser lieber Kollege Nenad gerne mal schnell spielt, überraschte es sehr, dass er die zweitlängste Partie des Abends hatte. Er bekam es mit dem Morra-Gambit zu tun. Der Gegner schien doch etwas überfordert zu sein mit der Stellung, die aufs Brett kam. Es ging in ein weiteres Turmendspiel über, welches Nenad schlussendlich sehr souverän gewann. In seiner gewohnten Bescheidenheit wies unser Kassenwart noch darauf hin, wie schlecht er selbst doch mal wieder gespielt habe. 2:5
Und den Schlusspunkt sollte Sven an Brett 3 bilden. Er hatte die Pirc Verteidigung mit Da5 gewählt. Lange sah es unklar aus, vielleicht sogar etwas schlechter für ihn. Doch es war ein sehr taktischer Kampf mit einem besseren Ausgang für Sven, da er einen Freibauern bekam und kurz darauf eine Figur gewann. Das doch sehr eindeutige Endergebnis dieses Ligaspiels war also 2:6.
Es freut mich sehr zu sehen, dass wir so gut in die Saison gestartet sind mit den drei Siegen. Ebenso freut es mich für unsere Schachkollegen der 1. Mannschaft. Viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Sollten wir am 07.12.24 das wichtige Spiel gegen Bad Essen gewinnen können, sieht es für einen Saison-Sieg nicht schlecht aus…
Matthias Niwinski