Der zweite Spieltag führte uns zur Bremer SG, einer der Vereine, die unter der starken Bremer Konkurrenz zu leiden haben, eher Spieler verlieren als welche dazu zu gewinnen und entsprechend in den letzten Jahren gegen den Abstieg kämpfen musste. Bei uns hatten Lukas und Geert abgesagt, für diese sprangen Torsten und David in die Bresche. Bei letzterem war ich besonders gespannt, wie sein Landesligadebut verlaufen würde.
Die Bremer hatten gegen uns ihre bestmögliche Austellung ans Brett bekommen, so dass trotz Ratingvorteilen für uns ein spannender Kampf zu erwarten war. Und es kamen auch viele schwerblütige Stellungen auf die Bretter, aber nirgends standen wir schlechter. Als Erster kam dann Max an Brett 3 in Vorteil, nachdem sein Gegner einen wichtigen Bauern eingestellt hatte. Den damit verbundenen Stellungsvorteil brachte Max nach gut 3 Stunden sicher in Ziel: 1:0 für uns. Gleichzeitig hatte unser Spitzenbrett Dirk seine Stellung mehr und mehr verstärkt und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen: 2:0.
Und wir spielten alle konzentriert weiter: Paul (Brett 2) gelang es wie so oft, eine Angriffsstellung aufs Brett zu zaubern, die er schließlich zu einem günstigen Endspiel führte. Meines Erachtens verpasste Paul dann einen schnellen Gewinn, aber was lange währt wird endlich gut, in diesem Fall zum 3:0! Unser „Edelersatz“ Torsten an 7 konnte seine Stellung auch mehr und mehr verbessern: Mit dem äußerst beruhigenden Zwischenstand von 4:0 ging es dann in die fünfte Spielstunde.
Edward (Brett 5) hatte früh eine schöne Angriffsstellung erreicht, vermutlich auch einen früheren Gewinn (was ich so alles sehe) verpasst, aber seine Stellung konzentriert weitergespielt und nach ca. 75 Zügen seinen Gegner zur Aufgabe gezwungen, 5:0. Wer aber nun an einen Whitewash denkt liegt leider falsch, meine Partie an Brett 6 endete nach 65 Zügen Remis, war aber ein Fall für Irrungen und Wirrungen. Bis zum 35. Zug dachte ich, besser zu stehen, was der Computer, der ja bekanntlich immer Recht hat, aber zu Hause verneint. Dann mache ich einen Fehler und lande in einem verlorenen Läuferendspiel, was ich aber mit gütiger Mithilfe meines Gegenübers lehrreich in eine Remisstellung führe. Aber zu Hause staune ich nicht schlecht und erschrecke meine Frau mit einem Fluch: In der Schlussstellung kann ich zwingend gewinnen, wenn ich auf den -sofort vollzogenen- Tausch des letzten gegnerischen Bauerns verzichte. Aber das wäre zuviel des Guten gewesen, keine Frage…
Und wie zufrieden war ich mit unserem Neuling David: sehr! Er hatte eine schwerblütige Partie auf dem Brett, wo ich lange Zeit nicht wusste, wer denn besser steht. Aber David traf viele gute Entscheidungen, spielte überlegt, teilte seine Zeit gut ein und einigte sich nach ca. 80 Zügen auf ein Kampfremis – eine gelungene Landesligapremiere! Aber einer von uns fuhr denn doch schlechtgelaunt nach Hause: An Brett 4 stand Achim zwischenzeitlich besser, traf aber dann schlechte Entscheidungen und musste schließlich zum 6:2 Entstand aufgeben.
Unter dem Strich steht also ein deutlicher Mannschaftserfolg, der auch in dieser Höhe verdient ist. Und wir hätten nichts dagegen, wenn wir unseren derzeitigen Tabellenplatz (1) auch am Saisonende belegen würden. Als nächstes kreuzt am 10. November die SG Ammerland im Turm auf, da gilt es wiederum, konzentriert zu sein – und am Brett die richtigen Entscheidungen zu treffen!
Gerhard Müller