Als letzte Mannschaft unseres Vereins war nun auch unsere Erste mit dem ersten Spieltag an der Reihe, wie schon seit Jahren in der Landesliga, der vierthöchsten Spielklasse. Auftaktgegner im Barenturm waren die SF Spelle, Aufsteiger und von den Wertungszahlen her eine Pflichtaufgabe für uns, zumal wir unsere Stammacht aufbieten konnten. Aber bekanntlich schießen weder Elo noch DWZ Tore, die Punkte wollen am Brett erkämpft werden.
Es ging aber gut los: Mein Gegner war in der Eröffnung unaufmerksam und stellte im 6. (!) Zug einen Bauern ein. Danach wehrte er sich aber nach Kräften und die Partie sollte noch bis kurz nach der Zeitkontrolle laufen. Als Erster war Dirk am Spitzenbrett fertig, der ebenfalls früh einen Bauern gewann und diesen im schon bald erreichten Endspiel sicher verwertete. Auch einige andere Partien liefen für uns gut, schlechter stand niemand, bis… ja, bis Geert an Brett 7 in besserer Stellung und ebenfalls mit Mehrbauer ein einzügiges (!) Matt übersah: 1:1.
Man hat ja schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen, kurzfristig machte ich mir Sorgen um unseren Mannschaftssieg. Aber dann ging es doch in die richtige Richtung! Paul spielte wieder einmal eine schöne Angriffspartie und brachte uns mit 2:1 in Führung, und Lukas ist natürlich an Brett 6 einen Bank: er spielte wieder einmal eine saubere Partie und erhöhte auf 3:1. Etwas enttäuscht war ich von Achims Ergebnis und er selber auch, denn eine zwischenzeitliche bessere Stellung endete mit einem Remis.
Nach erreichter Zeitkontrolle oblag es dann dem Käpt´n, den Mannschaftssieg perfekt zu machen: ich fand zwar während der 44 Züge nicht immer die besten Züge, aber viel zu meckern hatte auch Stockfish in der häuslichen Analyse nicht mit mir, habe ich doch keinen einzigen richtigen Fehler gemacht, was ja selten genug vorkommt. Mit einer Petite combinaison erhöhte ich zum 4,5:1,5. Schließlich spielte Max, einer unserer neuen jungen Wilden, nach einer immer im Gleichgewicht befindlichen Partie Remis zum 5:2. Der zweite junge Wilde, unser „Küken“ Edward, stand zwischenzeitlich wohl etwas schlechter, aber im Endspiel konnte er doch noch seine Partie gewinnen!
Endstand also 6:2, sicherlich ein gerechtes, aber auch so erwartetes Ergebnis. Weiter geht es erst nach den Herbstferien, am letzten Oktoberwochenende spielen wir bei der altehrwürdigen Bremer Schachgesellschaft von 1877.
Gerhard Müller