Heute mussten wir zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Veldhausen und endlich klappte mal trotz 4 Aushilfen alles ohne Probleme. Selbst der lt. Radio angekündigte Stau auf der A30 hatte sich vor uns aufgelöst und so kamen wir frühzeitig und entspannt am Spielort an.
So entspannt ging es dann aber nicht los. Jason an Brett 3 hatte früh einen Bauernverlust übersehen und nach 20 min. Gesamtspielzeit war das Brett bis auf je einen Turm und 5 gegen 6 Bauern leergefegt. Er kämpfte aber noch tapfer eine Stunde und 20 Züge weiter. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser jüngster Vereinszugang David Ren. an Brett 6 (an Brett 1 hatten wir noch den David Reh.!!!) schon einen Turm verloren und schaute etwas perplex in die Runde. Aber auch er ließ es so nicht auf sich sitzen.
Die erste Entscheidung fiel aber an einem anderen Brett. Michael S. an Brett 5 verlor früh eine Figur und übersah direkt danach eine Gabel des gegnerischen Läufers auf seine beiden Türme. Das ließ ihn verzweifeln und Michael streichte die Segel. 1 : 0 für Veldhausen
Kaum waren nach der Gratulation an die Siegerin alle wieder an ihren Plätzen, hatte David Ren. seinen Gegner in einem verzweifelten Angriff auf die Königsstellung gefoppt und trotz des Minusturms urplötzlich mattgesetzt. 1 : 1
Jason hatte wie gesagt noch tapfer gekämpft, aber irgendwann zerpflückte sein Gegner die letzte Bauernstruktur und Jason sah kein Land mehr. 2 : 1
Nach dieser Hektik der drei schnellen Ergebnisse wurde es etwas ruhiger. Roman an Brett 4 hatte wohl 7 seiner 8 Bauern in den ersten 12 Zügen bewegt, die meisten davon gleich zwei Felder. Der König stand noch in der Mitte, Roman wollte nicht vor seinem Gegner rochieren, später konnte er es nicht mehr. Eigentlich sah das vielversprechend aus, wenn auch sehr unorthodox, der Raumvorteil war immens. Da das Brett aber noch brechend voll war, gab es leider auch für beide Seiten kein Durchkommen und so einigte man sich letztendlich auf ein remis. 2,5 : 1,5
Bei mir an Brett 2 gab´s sizilianisch. Mit e4, Sf3, g3, d3, Lg2, 0-0 baute sich weiß meiner Meinung nach sehr defensiv auf und überließ mir so früh die Initiative, was ich endlich auch mal nutzen konnte. Nachdem mein d- und sein e- Bauer aneinander vorbei gelaufen waren und je einen gegnerischen Springer angriffen, öffnete sich die h1-a8 Diagonale, worauf weiß den Läufer-Abtausch falsch kalkulierte und letztendlich einen Springer verlor. Das konnte ich dann zu Ende bringen und den Spielstand wieder ausgleichen. 2,5 : 2,5
Nun spielte nur noch David Reh. an Brett 1. Auch er hatte mit weiß den Sizilianer aufs Brett bekommen und wählte den Grand-Prix-Angriff. Damit hatte er seine Gegnerin wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn sie verbrauchte allein für die ersten 10 Züge knapp eine Stunde ihrer Bedenkzeit. Dies schien sie aber genutzt zu haben, denn sie trotzte David einen Bauern ab und stand (lt. Schnellanalyse auf der Rückfahrt) zwischenzeitlich 1,4 Bauerneinheiten besser. David drückte jedoch im Laufe des Spiels einen Freibauern bis nach d6 durch und behielt die Initiative auf seiner Seite. Einige unsaubere Züge der Gegnerin in zunehmender Zeitnot brachte die Partie trotz des Minus- Bauern sogar wieder ins Gleichgewicht. Als David dann mit einem Turm nach e7 kam und mit einem Grundlinienmatt drohte, brach die schwarze Stellung in sich zusammen. 2,5 : 3,5 – Auswärtssieg
2 Brettpunkte aus den letzten beiden Spieltagen hätten zum Nichtabstieg gereicht, so aber haben wir es in Veldhausen wieder ins sichere Mittelfeld der Tabelle geschafft. Danke an die vier Aushilfen: Roman, Jason, Michael S. und David Ren., wobei Roman schon nicht mehr als Aushilfe zu zählen ist, sondern sich als zuverlässige und sichere Bank in unserer Mannschaft etabliert hat.
Andreas Festl