Am gestrigen Sonntag stand in der Landesliga das Auswärtsspiel unserer Ersten bei der Bremer Schachgesellschaft von 1877 (!) an. Die Voraussetzungen waren äußerst schlecht, fehlten doch mit Ivan, Paul und Geert drei unserer Stammspieler. Wir entschlossen uns, die Fahrt zu siebt anzutreten und lagen folglich vor dem Start der Partien mit 0-1 in Rückstand. Unsere leise Hoffnung war, dass die Bremer, die in der letzten Runde gänzlich auf die Fahrt nach Nordhorn verzichtet und eine kampflose 0-8-Niederlage in Kauf genommen hatten, vielleicht auch gegen uns Aufstellungsprobleme haben würden. Aber weit gefehlt: Sie traten erstmals mit der bestmöglichen Mannschaft an und so war klar, dass wir unter den gegebenen Voraussetzungen große Probleme bekommen würden.
Die Maßgabe des Mannschaftsführers war, keine schnellen Remisen zuzulassen und alle Partien am Laufen zu halten. Das klappte allerdings nur 2,5 h lang, dann überzeugte mich das Remisangebot meines Gegners bei knapp werdender Bedenkzeit. Nun hatte ich Muße mich um die Stellungen an den übrigen 6 Brettern zu kümmern und sah überall schwierige und z.T. hochkomplexe Stellungen. Zunächst fehlten dabei allerdings Lichtblicke, Achim (Brett 4), Torsten (7) und Bernd (8) sahen sich heftigen Königsangriffen ausgesetzt. Bernd musste dann auch als Erster die Segel streichen: 0,5 : 2,5. Noch vor der Zeitkontrolle konnte Lukas seine starken Leistungen aus den letzten Partien resp. Saisons bestätigen, in hoffnungsloser Stellung überschritt sein Gegner die Zeit. Durch den Gewinn von Torsten konnten wir dann ausgleichen: in lange Zeit bedrängter Stellung muss er meinem Eindruck nach eine ganze Reihe „einziger Züge“ gefunden haben, landete schließlich in einem Endspiel mit einem Mehrbauern und gewann unvermittelt nach einem Einsteller seines Gegenübers.
Also 2,5 : 2,5, geht da noch was? Kurzzeitig war ich optimistisch, denn Dirk am Spitzenbrett ging mit einem Mehrbauern in ein Turm-Läufer-Endspiel. Leider ließ er es kurzfristig an der letzten Genauigkeit fehlen, stellte einen Bauern auf ein falsches Feld und musste eine Zugwiederholung zulassen. Der 3 : 3 Zwischenstand ließ aber nur noch die Hoffnung auf ein 4 : 4, denn beide Partien standen etwas schlechter. Achim hatte es trotz Zeitnot geschafft, den Königsangriff mit einer Minusqualität zu überleben und erreichte das angestrebte Remis im Endspiel durch die vom Gegner nicht zu parierende Drohung eines Bauerngewinns. Nun hing alles von der Partie von Sven an Brett 7 ab. Lange Zeit war ich optimistisch, dass er seine Partie würde halten können. Doch spielte sein Gegner ein richtig starkes Endspiel und degradierte Svens Läufer schließlich zum Großbauern. Aller Einsatz war vergeblich, nach 6 Stunden und 75 Zügen musste Sven zur 3,5 : 4,5 -Niederlage aufgeben.
Damit sind wir auf den dritten Tabellenplatz zurückgefallen und haben am 3. April den Tabellenführer und hohen Aufstiegsfavoriten Post SV Uelzen zu Gast im heimischen Barentum.