Von Anfang Juli bis Anfang August lief, wie berichtet, die Vorrunde der Deutschen Online-Liga, die vom DSB in Zusammenarbeit mit ChessBase als Ersatz für die wegen der Corona-Krise „ausgefallene“ Mannschaftssaison ins Leben gerufen wurde. Insgesamt hatten bundesweit 246 Vierer-Mannschaften gemeldet, die nach DWZ sortiert in 8 Ligen, die aus jeweils 4 Gruppen bestanden, eingeteilt wurden. Die Bedenkzeit betrug 45 Minuten + 15 Sekunden Inkrement ab dem 1. Zug, was ein etwas tieferes Nachdenken und somit gehaltvollere Partien ermöglichte und nichts mit Blitzen zu tun hat. Wir wurden in Gruppe C der Ersten Liga eingereiht, was uns starke Gegner bescherte. Wie in den Zwischenberichten geschildert verlief der Start etwas holprig, die Software von Chessbase war wohl mit der Menge an zu startenden Partien überfordert. Eine Runde wurde zur Fehlerbehebung ganz verschoben, dann musste einer unserer Kämpfe von den DSB-Schiedsrichtern gestartet werden, aber die späteren Runden verliefen, soweit ich das beurteilen kann, alle problemlos.
Leider zog in unserer Gruppe kurz vor Turnierbeginn der LSV/Turm Lippstadt seine Mannschaft zurück, sodass für uns nur noch sechs Kämpfe blieben. Es war uns gelungen, mit Dirk, Paul, Lukas und Achim unsere Spitzenbretter der ersten Mannschaft an den Start zu bringen, als Ersatz standen der Berichterstatter sowie aus unserer Zweiten Mirko, Norbert und Armin zur Verfügung. Über die ersten fünf Kämpfe war ja schon berichtet worden, es fehlt noch der letzte Kampf gegen den SK Ludwigshafen: Hier gelang endlich der erste Sieg, zu dem Dirk und Paul volle Punkte und Mirko (gegen einen 500 DWZ schwereren Gegner!) bei seinem einzigen Einsatz einen wichtigen halben Zähler beisteuerten. Mit 4 : 8 Punkten belegten wir so den 6. Platz, aber sowohl die erzielten Brettpunkte (10,5) wie auch der Verlauf der Kämpfe machten deutlich, dass mit etwas „Schlachtenglück“ (u.a. gaben wir aufgrund kurzfristiger Unwägbarkeiten in zwei Kämpfen Partien kampflos ab, was bei nur 4 Partien fast schon entscheidend ist) mehr drin gewesen wäre. Dirk hatte am Spitzenbrett naturgemäß die schwersten Brocken vor der Brust, seine 2,5/6 können angesichts der Gegnerschaft (2 GM, Schnitt nahe 2300) als Erfolg gewertet werden. Paul am 2. Brett holte aus seinen 4 Partien starke 3,5 Punkte und war damit Topscorer unseres Teams, Lukas an Brett 3 erzielte 2/4. Dass das zweidimensionale Spielen am PC etwas Anderes ist als auf unseren geliebten Schachbrettern weiß Jeder, der in den letzten Monaten online gespielt hat. Etwas Ältere haben es mit dieser Umstellung naturgemäß schwerer als die jüngere Generation, hierauf ist das etwas unbefriedigende Abschneiden von Achim (0,5/3) zurückzuführen; diese Entschuldigung will ich aber für meine 1/3 nicht gelten lassen…
Wie geht es weiter? Ab der kommenden Woche werden die im KO-System ausgetragenen Finals in den 8 Ligen ausgetragen, wofür sich jeweils die ersten beiden Mannschaften aus den 4 Gruppen qualifiziert haben. Aus unserer Gruppe sind dies der Hamburger SK (mit Nachwuchsstar GM Luis Engel am Spitzenbrett) sowie TuRa Harksheide (mit GM Daniel Kopylov). Abzuwarten bleibt, ob sich der DSB und ChessBase zu einer Neuauflage dieser Veranstaltung durchringen können, wir werden sehen…
Ein Kommentar
Kommentare sind geschlossen.