In der siebten Runde der diesjährigen Landesligasaison hatten wir das letzte Heimspiel und die Bremer SG zu Gast. Neben den beiden Aufstiegsaspiranten Werder III und Uelzen kämpfen alle anderen Mannschaften mehr oder weniger gegen den Abstieg, was fast immer spannende Kämpfe verspricht! Schade, dass es praktisch keine Kiebitze in den Turm zieht, es gibt immer Hochspannung, einem guten Krimi gleich! So dürften wir auch dieses Mal unseren Edelkiebitz Norbert nicht enttäuscht haben…
Nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase (nur der Berichterstatter hatte in der Eröffnung danebengegriffen, einen wichtigen Zug „vergessen“ und stand nah vor dem Abgrund) brachte uns Lukas an Brett 4 nach drei Stunden in Führung, nach einer wieder einmal blitzsauberen Partie! Mit nun 5/7 ist er Topscorer der Mannschaft!
Ich konnte mich während des gesamten Mannschaftskampfes nur wenig um die anderen Partien kümmern, zu sehr nahm mich meine Partie in Anspruch. Zu Notieren hatte ich kurz vor der Zeitkontrolle den Verlust von Achim an Brett 3, der für mich überraschend seinem Gegenüber die Hand zur Aufgabe reichte und etwas übersehen haben musste, und ein Remis von Geert an Brett 5, nach einer überraschend solide geführten Partie.
Wenig später vereinbarten unsere Spitzenbretter Dirk und Paul, der zwar einen Mehrbauern sein eigen nennen konnte, aber um den Preis eines abseits stehenden Turmes, was seinem Gegner ausreichendes Gegenspiel sicherte, Remis.
Mit einem 2,5 : 2,5 – Zwischenstand ging es nach der Zeitkontrolle weiter, wobei nur wenig später Bernd an Brett 8 nach einer komplizierten Partie aufgeben musste. Und es blieb unklar, ob es für die Mannschaft einen Sieg, ein Unentschieden oder eine Niederlage geben würde: Sven an Brett 7 stand lange Zeit ausgeglichen, konnte aber irgendwann im Endspiel einen Bauern gewinnen. Ich selber stand bis Zug 22 auf Verlust, allerdings versäumte mein Gegner mehrfach, den Sack zuzumachen. Es resultierte eine komplizierte Stellung, in der mein Gegenüber schließlich einen wichtigen Bauern einstellte. Aber war die Stellung gewonnen?
Stockfisch präsentierte mir am Abend die Lösung: ein paar Züge stand ich auf Gewinn, das von mir angestrebte L-vs. S-Endspiel mit einem Mehrbauern für mich war aber leider nicht zu gewinnen, was ich auch am Brett erfahren musste. Damit waren die Hoffnungen auf zwei Mannschaftspunkte, die den vorzeitigen Klassenerhalt bedeutet hätten, dahin und es lag an Sven, uns zumindest einen Punkt zu sichern. Dies gelang ihm auch im Endspiel T+B vs. T, nachdem sein Gegner nicht die besten Verteidigungsideen gefunden hatte.
Mit nun 6:8 Mannschaftspunkten liegen wir nur einen Zähler hinter Platz 3 – aber auch nur zwei vor Platz 9. Für den Fall zweier Absteiger, was sich erst später entscheidet, benötigen wir aus den beiden letzten Kämpfen gegen direkte Mitkonkurrenten noch einen weiteren Zähler.
Die Anfangsfrage nach einem gewonnenen oder verlorenen Punkt werden wir also erst später beantworten können…
Gerhard Müller, Mannschaftsführer