Am 08.02.25 hatten wir unser letztes Spiel im Turm gegen die Schachfreunde aus der SG. Da Sie uns eigentlich von der DWZ her überlegen sein müssten, sollte es ein spannendes Match werden.
An Brett 4 hatte Maximilian ein schweres Spiel zu schlagen, hatte er doch die ganze Zeit gut Druck aushalten müssen. Er spielte relativ schnell und gelangte in ein Endspiel, was er leider nicht halten konnte. Da er aber an dem Tag auch eine Doppelbuchung hatte, passte es ihm mit dem schnellen Ende, weil er noch zu einem Handballspiel musste. 0-1
Ich selbst habe mich an Brett 6 in einer sehr dummen Situation befunden. Ich spielte mit Weiß und bekam es mit der „russischen Verteidigung“ zu tun und wollte meinem Gegner schon die Hand reichen nach ein paar Zügen. Doch dann erblickte ich ein bekanntes Opfer auf h7, dass sogenannte „Greek Gift“. Leider verrechnete ich mich stark und musste in ein Endspiel gehen mit Dame und 1 Bauer mehr, gegen 2 Türme und Springer. Da ich selbstbewusst weiterspielte, glaubte mein Gegner mir und nahm mein Remisangebot an. 0,5-1,5
An Brett 2 war unser David wieder bei uns. Sein Gegner spielte die „Alekhine Verteidigung“ gegen ihn, was David selbst gerne spielt, weshalb er sich gut in den entstehenden Strukturen auskennt. Aber er ging recht früh in eine Variante, die er nicht kannte, was unserem Herr Renninger viel Zeit am Brett kostete, um die Stellung zu knacken. Das ist ihm dann auch gelungen und sein Gegner musste das Handtuch werfen. 1,5-1,5
Am hinteren Brett 8 half uns wieder Jakob aus. Auch mit Weiß spielend kam er aktiver aus der Eröffnung und stand wirklich sehr gut. Er lehnte zu Recht ein frühes Remisangebot seines Gegners ab, musste dann aber erkennen, dass der SG Spieler in ein Endspiel abgewickelt hat, was für Jakob schwer zu spielen gewesen wäre. Am Ende war es dann doch eine Remisstellung. 2-2
Die Partien wurden dann durch einen kleinen Stromausfall unterbrochen. Es stellte sich heraus, dass nur eine Sicherung herausgesprungen war.
Klaus-Dieter bekam es an Brett 5 mit dem Londoner System zu tun. Er spielte Königsindisch dagegen, was sein Gegner aggressiv mit den h- und g-Bauern spielte und lange nicht rochierte. Dann versuchte Klaus-Dieter am Damenflügel aktiv zu werden, aber sein Gegner schaffte es, alles zu verrammeln, was das Spiel sehr zäh und positionell schwierig machte, weil er die a- und h-Linie bedrängen konnte. Um aus den Komplikationen herauszukommen sah Klaus-Dieter die Chance, eine Qualität zu opfern und dadurch ein Dauerschach zu generieren. Dies gelang ihm dann auch, was zu einem glücklichen Remis führte. 2,5-2,5
Torsten spielte an Brett 1 gegen Stefan Langemann, den ich auch ganz gut aus den Besuchen im Schachverein Westerkappeln kenne. Es sollte eine spannende Partie werden. Stefan bekam mit weiß einen Anzugsvorteil, der bis ins Mittelspiel hielt und konnte dann in ein Damenendspiel mit ungleichen Läufern abwickeln, in dem Torsten zwar einen Bauern mehr hatte, aber dafür eine zerrüttete Bauernstellung. Nachdem er den Bauern zurückgegeben hatte, hatte er eine aktive Stellung, weshalb sich Stefan dazu entschied auf ein Dauerschach zu gehen. 3,0-3,0
An Brett 3 hatte Dusan eine wirklich bittere Pille zu schlucken. Er spielte durch die Bank weg eine tolle Partie und stand auch wirklich gut mit einfachen und aktiven Zügen, doch vergaß er irgendwie, seine Uhr im Auge zu behalten und verlor leider auf Zeit bevor er seine Bonuszeit erreicht hatte. Sein Gegner sagte auch, dass er sich in dieser Stellung sehr unwohl gefühlt hat und lobte Dusans Spiel. 3,0-4,0
Jetzt konnte uns den Ausgleich nur noch Nenad bringen, was wieder die letzte Partie des Tages wurde. An Brett 7 Spielte Nenad mit Schwarz und sah sich früh mit einem Bauernopfer konfrontiert, was sich in der späteren Analyse auch als korrekt herausgestellt hat und Weiß so erstmal einen Vorteil erhielt. Glücklicherweise wusste sein Gegner diesen Vorteil nicht umzuwandeln, was Herr Bonacic die Möglichkeit gab, seine Stellung Stück für Stück zu verbessern. Das klappte so weit, dass er eine Gewinnstellung bekam und einen Bauern durchbrachte. Danke dafür Nenad! 4,0-4,0
Das nenne ich mal doch Rettung in letzter Sekunde. Somit bleiben wir weiter ungeschlagen, waren wir doch wirklich nahe dran, das Match zu verlieren. Es sind noch 3 Spiele übrig und Hellern ist uns dicht auf den Fersen. Es wird doch noch einmal spannend.
Matthias Niwinski