Letztes Wochenende war unser viertes Spiel in der Bezirksliga und das letzte Spiel für dieses Jahr. Seit wir die Tabelle anführen, ist ein gewisser Druck da, diese Platzierung auch zu halten. Aber wir sind momentan alle gut drauf und das zeigte sich auch in den Partien. Wieder einmal benötigten wir Unterstüzung und bekamen diese von Peter Schiffer aus der fünften Mannschaft, sowie von Johannes Solzbacher von der Ersatzbank.
An Brett 6 spielte Nenad mit Weiß und hatte sich nach der Partie in typischer „Nenad-Manier“ dazu geäußert. Sein Gegner war trotz seiner eher lahmen Eröffnung hoffnungslos überfordert und musste somit nach schon 21 Zügen aufgeben, wobei er auch im nächsten Zug matt gewesen wäre, was er nicht sofort gesehen hatte. Also gingen wir mit 1-0 in Führung.
Das 7. Brett besetzte Peter mit Schwarz und hatte ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Er landete in einer Schlussstellung, in der er einen Bauern weniger hatte und einen Springer gegen einen Läufer. Da er Druck auf einen Bauern aufbauen konnte, der nur vom König verteidigt wurde, war es schwer für seinen Gegner, Fortschritte zu machen, also einigten sie sich auf ein Remis. 1,5-0,5
Maximilian spielte mit Schwarz an Brett 3 eine lange sehr ausgeglichene Partie, die in einem Endspiel mit jeweils zwei Türmen und gleichen Bauern endete. Dann entschied er sich dazu die Türme aktiv zu stellen, was seinen König schwach ließ. Er hätte sich eher für die Verteidigung entscheiden sollen, was ihn dann die Partie gekostet hat. 1,5-1,5
Nach dem Ausgleich war der nächste Sieg schon wichtig. Deshalb war es umso erfreulicher, als Klaus-Dieter seinen Sieg am vierten Brett mit Weiß doch sehr eindeutig einfahren konnte. Es sah auch die ganze Partie danach aus, dass er den Sieg mit nach Hause nehmen würde. 2,5-1,5
Das nächste Ergebnis kam an Brett 1 von Torsten, der mit schwarzen Figuren Französisch spielte. Es kam 3.Sd2; c5, was viele Abtäusche auf der d-Linie brachte. Dadurch hatte Torsten ein Endspiel mit einem Springer gegen einen schlechten Läufer. Es hätte vielleicht noch kleine Gewinnchancen gegeben, aber objektiv gesehen war das eindeutig Remis. 3-2
Jetzt sollte meine Partie ein Ende finden. Hatte ich doch an Brett 5 mit Schwarz das erste Mal Skandinavisch mit Dd8 zurück gespielt. Eigentlich hatte ich ein ganz gutes, ausgeglichenes Spiel und war zum Endspiel mit einem Mehrbauern auf Sieg gestellt. Aber wie es so oft kommt, wusste ich den Plan nicht, den Mehrbauern durchzubringen und meinen König so zu stellen, dass ich kein Dauerschach zulasse. Leider habe ich es dann doch zugelassen und die Partie endete im Remis. Für mich soweit schön, da ich somit das ganze Jahr nicht ein Spiel verloren habe, auch wenn ich lieber gewonnen hätte. 3,5-2,5
Johannes spielte an Brett 8 mit Weiß gegen Maximilian’s Vater. Wer Johannes mal spielen gesehen hat, weiß, dass es meist eine spannende Partie mit vielen taktischen Verwicklungen gibt. Und so kam es auch. Gegen ihn wurde die Philidor-Verteidigung gespielt, was er früh mit a4 nebst a5 beantwortete, womit er insgesamt besser aus der Eröffnung kam. Wie vorher angekündigt gab es eine komplizierte Abwicklung im Mittelspiel, wo sich Johannes verrechnete und seine Dame für einen Turm, Läufer und Bauern hergab. Objektiv gesehen stand er wohl auf Verlust, konnte sich abermit einem Trick wieder zurück ins Spiel kämpfen. Im Endspiel hatte er dann sogar einen Mehrbauern, aber einen Läufer gegen eine Springer. Das reichte dann aus, um ein Remis zu erzwingen. 4-3
Und die längste Partie hatte wieder Sven an Brett 2 mit einem ebenso spannenden Spiel. Er spielte mit Weiß Englisch und bekam die symmetrische Variante auf’s Brett. Laut eigener Aussage hatte er den Gewinn irgendwo liegen lassen und musste in ein schlechteres Endspiel gehen. Trotzdem schaffte er es, in ein Remis abzuwickeln und uns somit den Sieg zu sichern. 4,5-3,5
Das Endergebnis mit 4,5-3,5 festigt unseren ersten Platz noch einmal. Ich danke der Mannschaft und den Ersatzspielern für ein tolles Jahr und ein starke Leistung in der Bezirksliga. Ich freue mich auf das nächste Spiel in Hollage am 18.01.24 und wünsche allen noch ein schönen Jahresabschluss mit den Feiertagen zum Entspannen.
Matthias Niwinski